Peine. In der Ortschaft Groß Bülten in der Gemeinde Ilsede hat Ende der vergangenen Woche die Fahrbahndecke in der Straße Nordring nachgegeben. Nach ersten Sicherungsarbeiten haben Vertreter der Gemeinde, des Wasserverbandes Peine und des Landesamtes für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) am Montagnachmittag die Schadensstelle besichtigt. Einen Tagesbruch kann das LBEG als Ursache nicht ausschließen, so heißt es in einer Pressemitteilung.
Bei einem Tagesbruch können Hohlräume, die aufgrund früherer Bergbautätigkeiten entstanden sind, so zusammenbrechen, dass die darüber liegenden Schichten nachgeben und an der Oberfläche eine Senke oder ein Loch entsteht. In Groß Bülten ist ein Loch von rund fünf mal drei Metern mit einer Tiefe von circa 2,5 Metern entstanden. Dabei ist vor allem ein Regenwasserkanal stark beschädigt worden. In einer Erstmaßnahme will der Wasserverband den Kanal wiederherstellen, ehe die nächsten Niederschläge einsetzen. Dies teilte das LBEG mit.
Der Regenwasserkanal (oben) ist durch die Absackung in mehrere Teile gebrochen. Foto: Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie
Alter Stollen tief unter der Erde
Direkt unter dem fraglichen Bereich haben sich in mehr als 20 Metern Tiefe Stollen des Eisenerzbergwerks Bülten-Adenstedt befunden. Auch wenn diese Grubenbaue in den ersten beiden Jahrzehnten des vergangenen Jahrhunderts versetzt worden sind, kann das LBEG aufgrund der Lage einen Tagesbruch nicht ausschließen. Aufschluss darüber können nur weitere Untersuchungen wie zum Beispiel eine Erkundungsbohrung bringen. Zudem werden weitere Unterlagen gesichtet, die zusätzliche Informationen für nötige Sicherungs- und Sanierungsarbeiten geben sollen.
Dadurch, dass der mögliche Tagesbruch nur auf der Straße gefallen ist, sind umliegende Grundstücke von den Senkungserscheinungen augenscheinlich nicht betroffen. Eine unmittelbare Gefährdung für Anwohner besteht nicht. Da die Straße als Ringstraße konzipiert ist, sind alle Grundstücke trotz der rund zehn Meter langen Vollsperrung erreichbar. Die beteiligten Behörden stehen für die weiteren Sicherungs- und Sanierungsarbeiten im engen Kontakt.
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