Stederdorf. Über vier Jahre hat sie daran gearbeitet, nun ist das fertige Werk veröffentlicht und Pastorin Christiane Tjaden aus der St.-Petrus-Gemeinde darf den Doktortitel führen. In ihrer Dissertation hat sie sich mit dem Thema „Politik im Gebet“ auseinandergesetzt. Dafür hat sie auf 272 Seiten Texte der Theologen Dietrich Bonhoeffer und Karl Barth analysiert.
„An dem Thema hat mich gereizt, dass das Gebet im Zentrum christlichen Glaubens steht. Die Theologie Dietrich Bonhoeffers und Karl Barths war dabei besonders interessant, da sie sich im Kontext und in inhaltlicher Auseinandersetzung mit verschiedenen Staatssystemen entwickelt hat“, sagt sie.
Im Mittelpunkt der Abhandlungen steht die jahrhundertealte Fürbitte, vor allem in Gottesdiensten, für die Herrschenden. Es wird analysiert, wie Bonhoeffer und Barth das politische Gebet interpretieren. Während bei Dietrich Bonhoeffer besonders die den Menschen verändernde Wirkkraft des Gebets erkennbar wird, zeigt sich bei Karl Barth die über die Betenden hinausgehende Bedeutung einer Fürbitte für den Staat. Barth expliziert das Gebet als Teil der alles umfassenden und zeitübergreifenden Weltherrschaft Gottes.
„Mit meiner Dissertation wollte ich zum einen Verständnis für dieses Thema und die unterschiedlichen Ansichten dazu wecken, aber auch Impulse für die heutige Praxis geben. So könnte man heute in Gottesdiensten die Fürbitte einbringen, indem bei einem Gebet für Regierende auf deren theologisch begründeten Auftrag, für Recht und Ordnung zu sorgen, Bezug genommen wird. Im Kontext von Gewaltenteilung und Globalisierung werden politische Fürbitten nicht auf Regierungsträger des eigenen Landes begrenzt bleiben“, erklärt die Pastorin.
Die Doktorarbeit ist in gedruckter Form im LIT-Verlag erschienen und zum Preis von 34,90 Euro im Buchhandel erhältlich. Als E-Book kann die Arbeit zum Preis von 29,90 Euro bei www.litwebshop.de heruntergeladen werden.