Peine. Seit zwei Jahren unterstützt das Team für Psychosoziale Notfallversorgung für Einsatzkräfte (PSNV-E) Einsatzkräfte aus Feuerwehr und Rettungsdienst bei der Nachsorge und Verarbeitung belastender Einsätze. Dies teilt der Landkreis Peine mit.
„Merkmale solcher Einsätze sind zum Beispiel Todesfälle, schwere Unfälle, ein persönlicher Bezug oder wenn Kameraden mit lebensbedrohenden Situationen konfrontiert werden“, erläutert die Koordinatorin des Teams, Ramona Semmler, den Unterschied zu "normalen" Einsätzen. „Den Helfern zu helfen, das ist unser Ziel. Unsere Teams in der Einsatznachsorge bestehen aus einer psychologischen Fachkraft und den Peers. Die Peers sind erfahrene und ausgebildete Einsatzkräfte, die auf Augenhöhe bedarfsgerechte Einzel- oder Gruppengespräche in der Einsatznachsorge führen“, so Semmler.
Nach anfänglichen, coronabedingten Startschwierigkeiten, sei das Team in den vergangenen Monaten bei diversen Einsätzen zur Nachsorge gewesen. Das Nachsorgegespräch findet in der Regel zwei bis drei Tage nach dem Ereignis statt. „Wir haben von vielen betroffenen Kameraden sehr positives Feedback erhalten“, freut sich die Koordinatorin.
Ein weiterer Aufgabenschwerpunkt des Teams ist die Prävention, um Einsatzkräfte auf schwierige Situationen vorzubereiten. Im Rahmen dieser Schulungen wird vermittelt, wie der Körper auf belastende Ereignisse reagiert und wie man mit dem Stress nach derartigen Einsätzen umgehen kann.
Das Team wächst
Aktuell setzt sich das Team aus elf Einsatzkräften aus den Bereichen Freiwillige Feuerwehr und Rettungsdienst zusammen. Weitere fünf sind dabei, die erforderlichen Lehrgänge zu absolvieren. Das Team ist eine Ergänzung zu den bereits bestehenden Organisationen, wie der Notfallseelsorge, die für Betroffene (PSNV-B) nach belastenden Ereignissen zuständig ist.
„Über weitere Verstärkung würden wir uns freuen. Es wäre schön, wenn wir in jeder Gemeinde zwei bis drei Team-Mitglieder als regionale Ansprechpartner hätten“, wünscht sich Ramona Semmler.
mehr News aus Peine