Peine. In Kooperation mit der Polizei hat das Jugendamt des Landkreises Peine kreisweite Jugendschutzkontrollen und Testkäufe durchgeführt. Unterstützt wurden sie dabei von einem Sechszehnjährigen und einem Siebzehnjährigen Fachoberschüler, die die vermeintlichen Käufer spielten, berichtet der Landkreis am heutigen Mittwoch.
Kontrolliert habe man vorrangig Kioske sowie einige Tankstellen und Getränkemärkte. Bei dreizehn Versuchen Spirituosen, Tabakwaren oder Vapes zu erwerben, waren die Jugendlichen neun Mal „erfolgreich“. Das richtige Alter der beiden Minderjährigen einzuschätzen, sei den Verkäufern schwer gefallen, heißt es weiter. „Dennoch müssen die rechtlichen Vorgaben des Jugendschutzgesetzes eingehalten werden. Im Zweifelsfall bedeutet dies, sich den Ausweis der jungen Menschen vorzeigen zu lassen“, erklärt stellvertretende Kreissprecherin Katja Schröder.
Hohe Strafen drohen
Das Jugendschutzgesetz regelt den Schutz von Kindern und Jugendlichen in der Öffentlichkeit und besagt unter anderem, dass der Verkauf von Wein, Bier und Sekt an Jugendliche unter 16 Jahren und Tabakwaren und Spirituosen an Jugendliche unter 18 Jahren verboten ist. Verstöße dagegen können mit einer Ordnungswidrigkeit bis zu 1.000 Euro bestraft werden.
„Uns geht es nicht darum, jemanden auf frischer Tat zu erwischen. Vielmehr sind Testkäufe ein wirksames Instrument zur Sensibilisierung des Verkaufspersonals. Wer einmal den Fehler gemacht hat, wird beim nächsten Mal viel aufmerksamer hinschauen“, so Schröder.
Eine Gruppe Jugendlicher, die der Polizei aufgefallen war, hatte Cannabis bei sich. Da sowohl der Besitz, als auch der Konsum für Minderjährige verboten ist, mussten die Jugendlichen das Cannabis abgeben und die Polizei mit auf die Wache begleiten. Von dort holten sie ihre Erziehungsberechtigten ab.
Weitere Kontrollen und Testkäufe werden zeitnah wieder erfolgen.