Peine. Das Labormobil kommt am 27. Mai nach Peine, um die Einwohner über ihre Wasserqualität aufzuklären. Dies teilt der VSR-Gewässerschutz mit.
Das Wasser aus dem eigenen Gartenbrunnen stellt auch dieses Jahr bei steigenden Temperaturen wieder eine gute Alternative zum kostbaren Leitungswasser dar. „Für diese Verwendung braucht das Brunnenwasser keine Trinkwasserqualität aufweisen. Allerdings raten wir dringend Gesundheitsgefahren auszuschließen.“ so Susanne Bareiß-Gülzow, Vorsitzende im VSR-Gewässerschutz e.V. Leider verschmutzen Nitrate und Pestizide das Grundwasser unserer landwirtschaftlich intensiv genutzten Region. Auch können durch verschiedene Einflüsse Krankheitserreger ins Wasser geraten. Viele Belastungen kann man nicht sehen oder riechen.
Ob das eigene Brunnenwasser für das Befüllen des Planschbeckens, zum Gießen, als Tränkwasser für Tiere oder sogar zum Trinken geeignet ist, kann man am Labormobil der gemeinnützigen Organisation VSR-Gewässerschutz erfahren. Es hält am Montag, den 27. Mai, auf dem Friedrich-Ebert-Platz in Peine. Wasserproben nehmen Milan Toups, Mitarbeiter im Bundesfreiwilligendienst und Dipl. Phys. Harald Gülzow, Projektleiter von 9 bis 11 Uhr am Labormobil entgegen. Eine Grunduntersuchung auf den Nitrat-, Säure- und Salzgehalt wird gegen eine geringe Kostenbeteiligung von zwölf Euro durchgeführt. Diese Untersuchung führt Milan Toups bereits vor Ort durch, so dass die Bürger ihre Ergebnisse schon gegen Ende der Aktion abholen können. Gegen weitere Kostenbeteiligungen werden umfangreichere Untersuchungen auf Parameter wie Eisen, Phosphat oder Bakterien angeboten. Das Ergebnis dieser Analysen wird mit einer Bewertung per Post zugesandt.
Die Wasserqualität des Grundwasser verbessern
Die Umweltschützer möchten beim Thema Wasserqualität besonders die breite Öffentlichkeit einbeziehen. „Brunnennutzer haben das gleiche Ziel wie wir: Unbelastetes Grundwasser!“ so Susanne Bareiß-Gülzow. Die Brunnenbesitzer und der Verein tragen gemeinsam dazu bei, dass die Wasserqualität des Grundwassers verbessert wird – auch außerhalb von Wasserschutzgebieten. Dem VSR-Gewässerschutz ist es wichtig, dass die Menschen über Belastungen des Grundwassers informiert sind. Messergebnisse werden deshalb regelmäßig in Karten zusammengefasst, um Belastungsschwerpunkte deutlich erkennbar zu machen. So wurde auch eine Nitratkarte-Niedersachsen 2018 erstellt, die auf der Homepage der Gewässerschützer eingesehen werden kann.
Nitrate im Grundwasser
Nitrat ist ein Bestandteil von Dünger. Bringen Landwirte und Gartenbaubetriebe Gülle, Gärreste und Mineraldünger auf, besteht immer die Gefahr, dass Nitrat ins Grundwasser gelangt. Dadurch kommt es häufig zur Nitratbelastung von Brunnenwasser. Wasser mit höheren Nitratkonzentrationen ist aus gesundheitlichen Gründen nicht zum Trinken geeignet. Auch die Verwendung zum Befüllen eines Planschbeckens oder Teichs wird eingeschränkt. Beim Gießen ist es wichtig, die Nitratkonzentration zu kennen. Eine Nitratanreicherung im Gemüse kann man verhindern, indem Nährstoffe aus dem Gießwasser bei der Düngung angerechnet werden.
Eisen im Grundwasser - Hinweis auf guten Nitratabbau
Nitrat kann im Grundwasser aber auch abgebaut werden. Allerdings entsteht dabei gelöstes Eisen. So stellen viele Brunnenbesitzer in den letzten Jahren fest, dass ihr Brunnenwasser immer eisenhaltiger wird. Das ist ein Segen und ein Fluch zugleich: Ihr Wasser weist immer noch eine sehr geringe Nitratbelastung auf. Doch eine hohe Eisenkonzentration im Brunnenwasser kann das Wasser gelb/orange verfärben. Schön ist das nicht - besonders nicht in einem Planschbecken oder an weißen Hauswänden. Außerdem kann es beim Gießen zu Pflanzen- schäden kommen. Durch die Ablagerungen kommt es zu verstopften Leitungen und Schäden an Geräten.
Umweltschützer untersuchen Brunnenwasser: Labormobil kommt nach Peine
Milan Toups (links) und Projektleiter Harald Gülzow untersuchen eine Flasche mit Brunnenwasser. Foto: Harald Gülzow | Foto: Harald Gülzow