Peine. Die Vernissage zur Ausstellung anlässlich „100 Jahren Frauenwahlrecht“ in den Praxisräumen der Peiner Querstraße von Prof. Dr. Marion Tacke und Dipl.-Psych. Astrid Edel zum historischen, wie aktuellen Thema „GLÄTTEN . BÜGELN . PLÄTTEN“ erzeugte ein enorm hohes Interesse bei dem hereinströmenden Publikum, das extra aus Hamburg, Berlin, Stuttgart und von der Insel Föhr anreiste. Dies teilt Psychotherapeutin Prof. Dr. Marion Tacke mit.
Der Fotograf und Diplom-Psychologe Günter Berger-Quellmalz (aus Hamburg) und der Maler und Diplom-Grafiker Reinhard Carl zeigen themenspezifische Werke zwei Monate lang.
Fast 100 Gäste zu 100 Jahren Frauenwahlrecht erschienen zu dem fulminanten Auftakt der Ausstellung, die sich mit dem früheren Leid von Wäscherinnen beschäftigt. Sie mussten nicht nur zehn bis zwölf Stunden täglich arbeiten, nein, sie hatten insbesondere mit ‚Bügelgeräten’, die in der Ausstellung in aussagekräftige Kunstwerke gegossen sind, bis zu zwölf Kilo zu stemmen, um Knitter aus Kleidungsstücken und Wäsche, Krawatten und Spitzen zu glätten. Die Bilder zeigen diese Zusammenhänge von Leid und Freude, die symbolhaft einerseits im schweren körperlicher Einsatz – und andererseits als Ergebnis der Glättungskunst incl. Dampf optisch faszinierend vorgestellt wird. Dafür begab sich der Künstler Berger-Quellmalz auf eine, ein halbes Jahr währende Suche: In Schneidereien, Wäschereien, Heimatmuseen, Kellern und Dachböden. Seine Fundstücke „Stromloser Bügeleisen“ (die vor 100 und 150 Jahren mit glühender Kohle befüllt oder auf dem Ofen erhitzt wurden) setzte er z.B. im Hamburger Hafen in atypische Zusammenhänge, wie: ein Bügelgerät auf eisernen Ketten. Dadurch zeigt er bewusst die Härte früheren Arbeitsalltags, insbesondere von Frauen. Seine aussagekräftigen Fotografien sind , jede einzelne für sich, sehr sehenswert. Die gemalten Werke Reinhard Carls weisen symbolträchtig auf die heutige Leichtigkeit, aber auch auf dampfende, Kurzschluss-erzeugende Produkte von Glättungsprozessen hin.
Praxisinhaberin freut sich über fortwährende Ausstellung
Die Praxisinhaberin Prof. Dr. Marion Tacke freut sich darüber sehr, dass diese fotografisch-malerische sowie historisch-aktuelle Werkschau hier in Peine bis zum 21. November gezeigt werden kann. Mit dem intensiven Spiel von Licht und Schatten schaffen beide Künstler ein emotions-getragenes Nachdenken zum Ausstellungsinhalt des Glättens, Bügelns, Plättens. Bei der Vernissage entwickelten sich intensive Fachgespräche und die Lebhaftigkeit der Kunstwerke sprang sofort auf die Betrachtenden und deren gedankenvolle Beschäftigung über. Die Ausstellung findet zum Auftakt der Offenen Ateliers von KIP statt. Ein Highlight in der Peiner Kunstlandschaft von 2019.
Die Besichtigung der Ausstellung ist kostenfrei und jeweils dienstags und donnerstags in der Zeit von 15-18.00 Uhr möglich (Praxis Querstraße 8-10, 1. Etage).