Peine. Im Kreismuseum Peine läuft der Aufbau der Ausstellung „Suchen.Finden.Neuerfinden.“ über die Leidenschaft des Sammelns auf Hochtouren. Das berichtet der Landkreis Peine in einer Pressemeldung.
Sammeln, was ist das eigentlich? Eine Definition von Sammeln lautet: „Dinge, für man sich interessiert, zusammentragen, um sie aufzuheben.“ So zumindest steht es auf einem großen Plakat in der neuen Ausstellung, das den Besucher des Kreismuseums Peine empfängt. Dass Museen sammeln, ist eigentlich klar. Aber gerade für diese Tätigkeit interessiert sich die Künstlerin Susann Dietrich. In ihrer Ausstellung „Suchen.Finden.Neuerfinden.“ hängt sie keine fertige Kunst in Form von Bildern ins Kreismuseum, sondern sie arbeitet mit dem, was sie im Museum findet. Und das ist eine ganze Menge. Denn das Kreismuseum Peine hat eine umfangreiche Sammlung ganz unterschiedlicher kulturhistorischer Objekte. Einige sind auf den ersten Blick wertvoll, bei anderen fragt man sich, warum so etwas aufgehoben werden muss.
Bewohner der Region direkt beteiligt
Im Sonderausstellungsraum entsteht gerade eine lange Tischvitrine, die extra für die Ausstellung vom Museumstechniker Andreas Schaperdoth hergestellt wird. Darin stellt Susann Dietrich Dinge aus, die Privatleute aus dem Landkreis Peine sammeln. „Wir möchten regelmäßig Ausstellungen machen, an denen die Bewohner der Region auch direkt beteiligt sind.“ erklärt die Museumsleiterin Doreen Götzky das Konzept der Ausstellung. Das Museum startete im letzten Herbst einen Aufruf in der regionalen Presse, auf den sich zahlreiche private Sammler und Sammlerinnen meldeten. So kommt es, dass Holger Mitze seine Sammlung von Zwillen im Museum präsentiert. Dabei hat er sich bisher gar nicht so richtig als Sammler begriffen. Er baut seine Schleudern selbst, hat Kunststoffe dafür hergestellt, ungewöhnliche Materialien ausprobiert und seine Fähigkeiten damit immer weiter verfeinert.
Susann Dietrich und Andreas Schaperdoth hängen die Definitionen von „Sammeln“ in die Ausstellung. Foto:
Als die Susann Dietrich das erste Mal durch das Kreismuseum Peine ging, war sie gleichzeitig fasziniert aber auch irritiert von den sehr vielen und sehr vollen Vitrinen. „Die einzelnen Objekte kamen nicht zur Geltung, weil die Menge der ausgestellten Exponate überfordert“ erzählt sie rückblickend. Aus dieser Beobachtung hat sie eine künstlerische Arbeit gemacht, die die üblichen Sehgewohnheiten in Museen über den Haufen werfen. Auch Besucherinnen und Besucher, die die historische Ausstellung des Kreismuseums eigentlich kennen, werden überrascht sein, wie sich manche Räume für die Dauer der Ausstellung „Suchen.Finden.Neuerfinden.“ verändert haben. Allzu viel von dem, was dort zu sehen sein wird, möchte die Künstlerin aber doch nicht verraten – es soll spannend bleiben und viel zu entdecken geben.
Die verschiedenen Bedeutungen des Sammelns
Insgesamt ist die Ausstellung sehr vielfältig: zu sehen sind Fotos und Installationen, aber auch Interviews mit Menschen aus der Region, die darüber berichten, was ihre Sammlung für sie bedeutet. Die verschiedenen Bedeutungen des Sammelns bringt Susann Dietrich in ihrer Ausstellung zusammen.
Eine weitere Definition des Sammelns auf Plakat am Eingang lautet: „Sich versammeln, an einem Ort zusammenkommen“ – das können die Peinerinnen und Peiner am 1.September um 11:30 zur Eröffnung der Ausstellung tun, um sich selbst ein Bild zu machen. Bis dahin wird im Kreismuseum eifrig weiter das gesammelte Material zu einer interessanten und manchmal kuriosen Ausstellung zusammengestellt.
Informationen:
- Ausstellung „Suchen.Finden.Neuerfinden.“ von Susann Dietrich
- Dauer: 1.9.2019 bis 1.12.2019
- Eröffnung: 1.9. um 11.30 Uhr
- Öffnungszeiten: Di-So 11-17 Uhr
- Eintritt: kostenfrei
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