West-Nil-Virus bei Pferd im Landkreis Peine nachgewiesen

Das Virus kann durch den Stich einer infizierten Mücke auf Pferde oder Menschen übertragen werden.

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Symbolbild | Foto: Pixabay

Edemissen. Nach zahlreichen Befunden in benachbarten Landkreisen wurde das West-Nil-Virus nun auch in Peine bei einem Pferd bei Oelerse nachgewiesen. Das Pferd zeigte leichte Nackensteifigkeit, Anlaufprobleme und war leicht apathisch. Das berichtet der Landkreis Peine in einer Pressemeldung.



Der natürliche Wirtskreislauf verläuft zwischen Stechmücken und Vögeln. In seltenen Fällen kann das Virus durch den Stich einer infizierten Mücke auch auf Pferde oder Menschen übertragen werden. Pferd und Mensch sind sogenannte Fehlwirte, was bedeutet, dass das Virus sich in ihnen nicht weiterentwickeln kann und von ihnen keinerlei Infektionsgefahr für ihre Umgebung ausgeht.

Verwandt mit dem Usutu-Virus


Das West-Nil-Virus ist in Afrika, Asien, Nordamerika und Europa verbreitet und eng verwandt mit dem Usutu-Virus, das ebenfalls Wildvögel infiziert und im August wiederholt im Landkreis Peine bei verendeten Amseln nachgewiesen wurde. In den meisten Fällen bleiben die Infektionen mit dem West-Nil-Virus symptomlos. Jedoch erkranken einige Vogelarten besonders leicht, so sind vor allem Sperlingsvögel und auch Greif- und Eulenvogelarten empfänglich und erkranken leicht, bis hin zu gehäuften Todesfällen.

Bei Pferden und Menschen kann es in Einzelfällen auch zu Krankheitssymptomen kommen. Menschen erkranken jedoch selten, wenn, dann meist mit fieberhafter grippeähnlicher Symptomatik.

Neurologische Ausfallserscheinungen


Die Mehrzahl betroffener Pferde zeigt keine Symptome. Bei rund acht Prozent nicht geimpfter Pferde entwickeln sich jedoch neurologische Ausfallserscheinungen aufgrund einer durch das Virus verursachten Hirnhaut– beziehungsweise Hirnentzündung. Betroffene Tiere können unter anderem Stolpern, Muskelzittern und Lähmungen zeigen. Zwischen 30 und 50 Prozent der neurologisch erkrankten Pferde versterben, bei etwa 20 Prozent bleiben lebenslange neurologische Beeinträchtigungen bestehen.

Während für Vögel und Menschen kein Impfstoff zur Verfügung steht, können Pferde mit gut verträglichen Impstoffen vor der Erkrankung geschützt werden. Die ständige Impfkommission Veterinärmedizin (StIKoVet) am Friedrich-Loeffler-Institut empfiehlt, Pferde in betroffenen Regionen zu impfen. Nach erfolgter Grundimmunisierung wird geraten, den Impfschutz jährlich aufzufrischen.

Mückenbrutplätze möglichst beseitigen


Im Umfeld von Pferden sollten Mückenbrutplätze möglichst beseitigt werden: Da Mücken ihre Eier in stehenden Gewässern ablegen, sind das Abdecken von Regentonnen sowie regelmäßiges Wechseln von Tränkwasser in Bottichen sinnvolle Maßnahmen. Mückenabwehrende Maßnahmen, wie das Auftragen von Repellentien sind weitere Möglichkeiten, um den Mückenkontakt zu reduzieren.

Beim Verdacht auf eine Ansteckung mit dem West-Nil-Virus besteht Anzeigepflicht. Sollte ein Pferd neurologische Auffälligkeiten zeigen, sind unverzüglich der behandelnde Tierarzt und das Veterinäramt zu informieren. Der Tierarzt wird entsprechende diagnostische und therapeutische Schritte einleiten.

Proben zur labordiagnostischen Abklärung einer Infektion mit West-Nil-Virus bei klinisch auffälligen Pferden und Vögeln müssen an die Lebensmittel- und Veterinärlabore des LAVES gesendet werden. Für die labordiagnostische Untersuchung der Proben durch das LAVES entstehen dem Tierhalter keine weiteren Kosten.

Isolation nicht erforderlich


Bei Verdacht oder Bestätigung einer Infektion mit dem West-Nil-Virus beim Pferd sind grundsätzlich keine amtlichen Bekämpfungsmaßnahmen vorgesehen. Betroffene Pferde sollen durch den behandelnden Tierarzt symptomatisch therapiert werden. Die Isolation betroffener Pferde ist weder notwendig noch sinnvoll, da von infizierten Tieren keine Infektions-Gefahr ausgeht und unnötiger Stress für die Tiere zu vermeiden ist.


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