"Wir sind Spielzeugfrei": Vechelder Kita verzichtet auf Spielzeuge

"Es soll ein Spielraum entstehen, der uns genügend Freiraum lässt", so die Kita.

Symbolbild.
Symbolbild. | Foto: pixabay

Vechelde. Bereits am vergangenen 16. Mai startete die Kita Wahle II in ein besonderes Projekt: Es beginnt eine dreimonatige spielzeugfreie Zeit für die gesamte Kita. Das geht aus einer Pressemitteilung der Gemeinde Vechelde hervor. Das Projekt richte sich nicht gegen Spielzeug per se, sondern sei eine Methode für einen bestimmten Zeitraum.



Die Idee stammt aus Bayern. Im Rahmen der Suchtprävention wurde dort ein Arbeitskreis mit Fachkräften aus verschiedenen Bereichen gebildet, dessen Ergebnisse hätten gezeigt, dass Prävention möglichst früh beginnen sollte. Für die Suchtprävention sei die Förderung bestimmter Lebenskompetenzen enorm wichtig, wie etwa Kommunikations- und Konfliktfähigkeit, Frustrationstoleranz und einem gut ausgeprägten Selbstvertrauen. Durch den zeitlich begrenzten Wegfall gewohnter Strukturen und Angebote solle während der spielzeugfreien Zeit ein Rahmen geschaffen werden, der es den Kindern ermögliche, die eigene Lebenskompetenz und die der Anderen besser wahrzunehmen, weiterzuentwickeln und zu erproben.

Kinder sollen "Freiraum" haben


"Es soll ein Spielraum entstehen, der uns genügend Freiraum lässt", so die Kita in einer Pressemitteilung. Die Kinder sollen demnach immer wieder Freiräume bekommen, um sich selbst zu erfahren, sich selbst zu bestätigen und Selbstbewusstsein zu erlangen, indem sie sich mit sich selbst, mit Anderen und mit ihrer Umgebung, ohne die Vorgaben von industriell gefertigten Spielsachen und Materialien, auseinandersetzen.

Ein weiteres Ziel des Experiments ist es, dass Kinder weg vom Überfluss der Moderne kommen und auch Spielzeug selbst herstellen - mit "Phantasie". Das Projekt könne helfen, die genannten Lebenskompetenzen bei den Kindern besser auszubilden, Prioritäten neu zu setzen und zu überlegen, wie man das soziale Umfeld unserer Kinder gestalten möchte. "Das Projekt ist für fast alle pädagogischen Fachkräfte, für die Eltern und natürlich erst recht für die Kinder unserer Kita neu und wir sind sehr gespannt, wie es so sein wird in einer Kita ohne Spielsachen", heißt es vonseiten der Kita.

Unterstützt wurde die Kindertagesstätte von einer externen Referentin. Die Eltern wurden mit einer Informationsveranstaltung mit ins Boot geholt. Auch die Kinder seien darauf vorbereitet worden.


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