"Perspektiven trotz Studienabbruch“


"Perspektiven trotz Studienabbruch“ bei der TU Braunschweig. Symbolfoto: Sina Rühland
"Perspektiven trotz Studienabbruch“ bei der TU Braunschweig. Symbolfoto: Sina Rühland | Foto: Sina Rühland



Braunschweig. Unsere Redaktion erreichte eine Pressemitteilung der TU Braunschweig, die regionalHeute.de an dieser Stelle ungekürzt und unkommentiert veröffentlicht.
Die Entscheidung zum Studienabbruch fällt den wenigsten Studierenden leicht. Viele, die an ihrem Studium zweifeln, sehen keine Perspektiven, wissen nicht, wie es nach dem möglichem Studienabbruch weitergehen soll. Mit dem Projekt „Wegbereiter – Perspektiven trotz Studienabbruch“ wird nun eine koordinierende Netzwerkstelle installiert, die Studienabbrecherinnen und -abbrecher in der Region berät. Das Projekt „Wegbereiter“ verzahnt und systematisiert bestehende Studien- und Bildungsberatungsangebote in der Region Südostniedersachsen effektiver miteinander und ergänzt zielgruppenspezifische Leistungen. Die neue Netzwerkstelle richtet sich an Studienzweifelnde und Studienabbrechende der vier regionalen Hochschulen: der Technischen Universitäten Braunschweig und Clausthal, der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig sowie der Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften. Aber auch wer vormals ein Studium an einer Hochschule außerhalb der Region aufgenommen hat, kann das niederschwellige Orientierungs-Coaching wahrnehmen. Ab Anfang November gibt es die Möglichkeit, an einem der vier Hochschulstandorte in der Region ergebnisoffene, individuelle und kostenfreie Coaching-Termine zu erhalten.

„Wir möchten den Druck von den jungen Menschen nehmen, die sich in dieser Situation befinden. Oftmals hilft es bereits, Ziele und Anliegen im Gespräch zu klären, damit sich neue Perspektiven ergeben“, erklärt Projektleiter Marcus Voitel vom Institut für Sozialwissenschaften der TU Braunschweig. Zudem gelte es, die Kooperation aller beteiligten Einrichtungen optimal zu nutzen und dadurch schnelle Lösungen für Studienabbrecherinnen und -abbrecher zu finden, betont Voitel.

An der Umsetzung des Vorhabens sind zahlreiche Kooperations- und Netzwerkpartner aus der Region beteiligt: Neben den Technischen Universitäten Braunschweig und Clausthal sowie der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig und der Ostfalia Hochschule für Angewandte Wissenschaften, die Allianz für die Region sowie die kommunalen Wirtschaftsförderungsgesellschaften der Städte Braunschweig und Salzgitter und der Region Goslar, die Stadt Wolfsburg und der Landkreis Wolfenbüttel, die Industrie- und Handelskammer Braunschweig und der Handwerkskammer Braunschweig-Lüneburg-Stade, die Agentur für Arbeit Braunschweig-Goslar sowie die Arbeitgeberverbände Braunschweig und Harz, der Deutsche Gewerkschaftsbund der Region Südostniedersachsen, die Volkshochschule Bildungszentrum Landkreis Wolfenbüttel, sowie viele andere. Gefördert wird das Projekt „Wegbereiter“ vom 01.08.2016 bis zum 31.07.2018 durch das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds und zusätzlichen Landesmitteln mit einer Gesamtfördersumme von über 310.000 Euro. Es sind drei Projektstellen an der TU Braunschweig geschaffen worden.

Stimmen zum Projektstart


Professorin Susanne Robra-Bissantz, Vizepräsidentin für Studium und Kooperation an der TU Braunschweig: "Die TU Braunschweig steht für den Bildungserfolg ihrer Studierenden und Studieninteressierten. Dazu gehört auch, dass sie für die Studentin oder den Studenten sorgt, auch dann, wenn er oder sie den Studienabschluss nicht erreicht oder - aus welchen Gründen auch immer - nicht mehr anstrebt. Mit dem Projekt „Wegbereiter“ erleichtern wir es, neben allen typischen Beratungsangeboten einer Universität, in eine betriebliche Ausbildung zu wechseln und dort die bislang erworbenen Kompetenzen einzubringen.“

Harald Eitge, Leiter der kooperierenden Agentur für Arbeit Braunschweig-Goslar und einer der Ideengeber für den „Wegbereiter“: „Studienabbrecherinnen und -abbrecher sind ein ein wichtiges Potenzial für den Fachkräftebedarf in der Region. Die im Studium erworbenen Kompetenzen sind wertvoll und sollten sinnvoll genutzt werden. Ein Studienabbruch bedeutet keinesfalls Perspektivlosigkeit am Arbeitsmarkt“.

Marcus Voitel, Institut für Sozialwissenschaften der TU Braunschweig, Projektleiter: „Wer sein Studium abbricht, braucht sich nicht zu grämen. Ein Studienabbruch bedeutet weder sozialen Prestigeverlust, noch eine persönliches Versagen, sondern einen mutigen Schritt zur frühzeitigen, vielversprechenden Umorientierung. Auch nach einem Studienabbruch gilt: Eine Rückkehr an die TU Braunschweig steht jedem jederzeit offen“.


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