Wiesbaden. Die Pflaumen- und Zwetschenernte in Deutschland wird 2024 wohl erneut schwach ausfallen. Laut einer am Donnerstag vom Statistischen Bundesamt (Destatis) veröffentlichten Schätzung wird sie mit 37.100 Tonnen voraussichtlich 7.900 Tonnen oder 17,6 Prozent unter dem Durchschnitt der letzten zehn Jahre liegen.
Bereits im Vorjahr waren mit 43.800 Tonnen vergleichsweise wenig Pflaumen und Zwetschen geerntet worden. Aufgrund der ungünstigen Wetterbedingungen gehen die deutschen Obstbaubetriebe davon aus, dass die Erntemenge in diesem Jahr nochmals um 6.700 Tonnen (-15,3 Prozent) niedriger ausfällt als im Vorjahr.
Die Ernteschätzungen unterscheiden sich je nach Anbauregion, wobei sie in nahezu allen Bundesländern deutlich unter dem Niveau der letzten Jahre liegen. Hintergrund ist, dass es durch Spätfröste während der Blütezeit und das regenreiche Frühjahr in vielen Obstanlagen zu erheblichen Schäden bis hin zu Totalausfällen gekommen war.
Nur in Baden-Württemberg, dem für den Anbau von Pflaumen und Zwetschen mit 1.700 Hektar bedeutendsten Bundesland, wird mit 21.700 Tonnen eine Pflaumen- und Zwetschenernte deutlich über dem zehnjährigen Durchschnitt erwartet (+29,5 Prozent). Die Obstbaubetriebe in Rheinland-Pfalz, dem Bundesland mit dem zweitgrößten Pflaumenanbau (900 Hektar), erwarten dagegen mit 6.600 Tonnen eine um 39,9 Prozent geringere Erntemenge als im Durchschnitt der letzten zehn Jahre.
Vorwiegend aufgrund der positiven Ernteschätzungen in Baden-Württemberg werden die Obstbauern in diesen beiden Bundesländern im Jahr 2024 voraussichtlich 76,2 Prozent der Pflaumen und Zwetschen ernten (auf 63,1 Prozent der deutschen Anbaufläche), während die Betriebe in anderen Regionen voraussichtlich erhebliche Ernteverluste hinnehmen müssen. Bundesweit werden aktuell auf einer Fläche von 4.100 Hektar Pflaumen und Zwetschen für den Marktobstanbau erzeugt.
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