Pharmaproduktion: Sorge um Arzneimittellieferungen aus Israel

Der Konflikt im Nahen Osten könnte Auswirkungen auf die weltweite Versorgung mit Medikamenten haben: Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte in Bonn analysiert derzeit offenbar die Gefahr möglicher Lieferausfälle aus Israel.

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Tabletten (Archiv)
Tabletten (Archiv) | Foto: Über dts Nachrichtenagentur

Berlin. Der Konflikt im Nahen Osten könnte Auswirkungen auf die weltweite Versorgung mit Medikamenten haben: Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte in Bonn analysiert derzeit offenbar die Gefahr möglicher Lieferausfälle aus Israel. Bis zum 6. November sollen sich Pharmaunternehmen bei der Behörde mit Details und möglichen Problemen zurückmelden, berichtet der "Spiegel".


Mehr als 60 Wirkstoffe werden in Israel hergestellt, so eine Analyse des Münchner Pharmadatenunternehmens Qyobo, über das der "Spiegel" berichtet. Zwei dieser Stoffe kommen ausschließlich aus Israel. Sie werden für die Behandlung der seltenen Stoffwechselkrankheiten Morbus Gaucher und Morbus Fabry eingesetzt. Die Biotechfirma Protalix stellt die Stoffe etwa 70 Kilometer von der libanesischen Grenze entfernt her. Derzeit sehe man keine Einschränkungen, so das Unternehmen. Auch andere Wirkstoffe aus Israel haben hohe Weltmarktanteile. So kommt Atosiban - der Arzneistoff wird etwa zur Wehenhemmung eingesetzt - zu mehr als 30 Prozent aus Israel. Teva, eines der weltgrößten Pharmaunternehmen und Mutter des deutschen Generikaherstellers Ratiopharm, hat ebenfalls seinen Hauptsitz in Israel und betreibt dort Produktionsstätten. Man beobachte die Situation genau, sie entwickle "sich ständig weiter". Derzeit sei die Produktion "noch weitgehend unbeeinträchtigt". Für Schlüsselprodukte halte man jedoch Notfallpläne mit Back-up-Produktionsstandorten bereit.


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