Pilotprojekt: In zwei Schwerpunktpraxen wird ab Mittwoch geimpft

In einer Pressekonferenz unterrichte Oberbürgermeister Ulrich Markurth heute über das weitere Vorgehen der Stadt bezüglich der Impfungen.

Bei einem Pressegespräch im Impfzentrum Braunschweig informierte Oberbürgermeister Ulrich Markurth gemeinsam mit Organisationsdezernent Dr. Thorsten Kornblum als Leiter der Task Force "Impfzentrum" über die Impfungen in der Stadt.
Bei einem Pressegespräch im Impfzentrum Braunschweig informierte Oberbürgermeister Ulrich Markurth gemeinsam mit Organisationsdezernent Dr. Thorsten Kornblum als Leiter der Task Force "Impfzentrum" über die Impfungen in der Stadt. | Foto: Werner Heise

Braunschweig. Während eines Pressegesprächs im Impfzentrum Braunschweig informierten Oberbürgermeister Ulrich Markurth Organisationsdezernent Dr. Thorsten Kornblum als Leiter der Task Force "Impfzentrum" anlässlich des Starts der Impfungen von Lehr- und Kitapersonal sowie Polizeimitarbeitern über die aktuelle Situation im Impfzentrum. Außerdem verkündete Markurth, dass ab Mittwoch in zwei Praxen Patienten im Zuge der laufenden Therapien geimpft werden.


„Ich freue mich sehr, dass wir heute diesen wichtigen Meilenstein setzen können, damit die schrittweise Öffnung der Schulen sowie der Betrieb der Kitas begleitet wird von mehr Schutz für die, die dort wichtige Arbeit leisten und ermöglichen, dass die Kinder und Jugendlichen endlich wieder Unterricht und Betreuung vor Ort bekommen", sagte Oberbürgermeister Ulrich Markurth. „Zugleich kommen wir bei den Über-80-Jährigen gut voran." Zudem erläuterten Markurth und Dr. Kornblum ein vom Impfzentrum Braunschweig selbst initiiertes Pilotprojekt. Bei bundesweiten Pilotprojekten waren keine Braunschweiger Praxen dabei. In zwei Braunschweiger Praxen, einer Dialyse-und einer Onkologischen Praxis, sollen nun ab Mittwoch im Zuge der laufenden Therapien Patienten geimpft werden.

Mehr Impfstoff verfügbar


„Wir werden voraussichtlich in einigen Wochen sehr viel mehr Impfstoff haben, als wir im Impfzentrum verimpfen können. Daher sind natürlich Erfahrungen für den reibungslosen und verwaltungsarmen Übergang der Corona-Schutzimpfungen in die Hausarztpraxen hilfreich. Aus unserer Sicht sollte allerdings, mit Unterstützung des Impfzentrums, so bald wie möglich in den Braunschweiger Facharztpraxen sowie bei den Hausärzten mit flächendeckenden Impfungen begonnen werden", sagte der Oberbürgermeister.

Darüber hinaus sollten Betriebsärzte und weitere Kliniken in die Lage versetzte werden, ebenfalls schnellstmöglich zu impfen. Seit Ende letzter Woche habe das Impfzentrum Braunschweig weitere Kapazitäten in Betrieb genommen, am Freitag waren sieben Impfstraßen in Betrieb, sagte Dr. Kornblum. Dadurch könne das Impfzentrum Braunschweig erstmals deutlich über 1.000 Impfungen pro Tag vornehmen. Die Planungen sehen vor, die Impfkapazitäten des Zentrums im Vollbetrieb mit acht Impfstraßen weiter zu steigern, um gemeinsam mit den acht mobilen Teams die Zielmarke von 2.000 Impfungen pro Tag zu erreichen.

Kapazitäten schrittweise hochfahren


„Wir fahren schrittweise hoch", erklärte Kornblum. „denn wir synchronisieren unsere Kapazitäten mit der Impfstoff-Lieferung. Wenn jetzt gesagt wird ´warum impfen die Kommunen nicht am Wochenende´, führt das in die Irre. Wir hatten bisher noch gar nicht genug Impfstoff, um das tun zu können. Die Planung ist keine einfache Aufgabe für die Kolleginnen und Kollegen hier, denn die Ankündigungen der Liefermengen ändern sich oft, ebenso wie die Erlasslungen, wie und in welcher Reihenfolge geimpft werden soll."

Derzeit wird das Impfzentrum Braunschweig pro Woche für Erst- und Zweitimpfungen mit etwa 4.500 Dosen Impfstoff beliefert. In erster Linie BioNTech und Astra Zeneca, nur in geringem Maße Moderna. Leider könne Astra Zeneca nicht so schnell verimpft werden wie die anderen beiden Impfstoffe, da nach wie vor der administrative Aufwand und die Terminkoordinierung der priorisierten Personen- und Berufsgruppen durch das Impfzentrum selbst vorgenommen werden muss, Dr. Kornblum. „Mit anderen Worten: Wir müssen selbst Institutionen und medizinische Einrichtungen ansprechen, denn über das Terminmanagement des Landes können nur die Buchungen der Über-80-Jährigen abgewickelt werden."

Bis zu 4.000 Impfungen täglich möglich


Aufgrund des sehr hohen Aufwands habe das Impfzentrum mit acht zusätzlichen Mitarbeitern kurzfristig weitere personelle Kapazitäten für die Terminkoordinierung aufgebaut, sagte Dr. Kornblum. Damit konnte die Impfkapazität mit dem Impfstoff AstraZeneca gesteigert und etwa 200 Dosen AstraZeneca an einem Tag verimpft werden. „So konnten wir seit dem 22. Februar mit zirka 2.500 Personen einen Impftermin zur Erstimpfung vereinbaren und es möglich machen, heute mit Lehr-und Kitapersonal sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Polizei zu beginnen."

Zeit zum Durchatmen gebe es nicht, sagte der Task-Force-Leiter. Das Land Niedersachsen habe den Kommunen auf Grundlage nun vorliegender avisierter Liefermengen an Impfstoffen aufgegeben, die Impfkapazitäten in den Impfzentren kurzfristig weiter deutlich auszuweiten. Die entsprechenden Planungen sind dem Land bis zum 12. März mitzuteilen. Für das Impfzentrum Braunschweig würde dies eine Verdopplung der Kapazitäten von aktuell 2.000 Impfungen pro Tag auf 4.000 Impfungen pro Tag bedeuten. „Wir werden die geforderten Kapazitätserweiterungen prüfen und Abläufe optimieren, um perspektivisch die Impfleistung erhöhen zu können. Dazu gehört beispielsweise auch, wie und wo wir künftig den Einsatz der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der mobilen Teams planen. Natürlich wird auch die Ausweitung der Betriebszeiten ein Baustein sein", sagte Dr. Kornblum.

Aktuelle Zahlen


Aktuell haben 20.571 Braunschweigerinnen und Braunschweiger eine Impfung gegen SARS-CoV-2 erhalten (Erst- und Zweitimpfungen). Davon sind 16.227 mit dem Corona-Impfstoff von BioNTech, 1.735 mit dem Impfstoff von AstraZeneca sowie 380 mit dem Impfstoff von Moderna vorgenommenen wurden. Etwa 7.000 Personen sind zweitgeimpft. Am Freitag, 5. März, wurden erstmals an einem Tag 1.161 Impfungen vorgenommen, in Summe hat das Impfzentrum inzwischen mehr als 21.500 Einzelimpfungen vorgenommen. Die Zweitimpfungen für die Über-80-Jährigen haben am 3. März begonnen. Bis zum Wochenende haben knapp 500 Personen aus dieser Gruppe ihre Zweitimpfungen erhalten. Im Klinikum Braunschweig wurden bisher 1.446 Erstimpfungen sowie 1.073 Zweitimpfungen vorgenommen. In den Krankenhäusern Marienstift und HEH haben mit Stand 5. März 578 Erstimpfungen stattgefunden. Die Impfungen in den Krankenhäusern werden in dieser Woche mit mobilen Teams fortgesetzt.


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