Pistorius appelliert: Sporthallen und Schwimmbäder offen lassen!

Es wäre äußerst problematisch, wenn nach allen Corona-Einschränkungen gerade der Sport im kommenden Herbst und Winter durch die kommunalen Sparmaßnahmen noch einmal stark eingeschränkt werden würde.

Niedersachsens Innen- und Sportminister Boris Pistorius.
Niedersachsens Innen- und Sportminister Boris Pistorius. | Foto: Werner Heise/Archiv

Niedersachsen. Mit Blick auf die ab dem 1. Oktober beginnende Heizperiode hat der Deutsche Städtetag angekündigt, dass kein kommunaler Bereich von Einsparmaßnahmen unberührt bleiben kann und daher explizit Bäder und Sportanlagen mit zu betrachten seien. In Rede stünden etwa Temperaturabsenkungen oder auch Schließungen von Sportstätten und Schwimmbädern. Der Niedersächsische Minister für Inneres und Sport, Boris Pistorius, appelliert in einer Pressemitteilung dagegen an die kommunalen Betreiber von Sportstätten, die Möglichkeiten, Sport zu treiben, im kommenden Herbst und Winter nicht einzuschränken.



„Wir alle stehen zu unserer gemeinsamen und solidarischen Verantwortung, Energie zu sparen und die Gasspeicher möglichst voll zu bekommen. Das gilt ausdrücklich auch für den Sport", erklärt Pistorius. "Es wäre aus meiner Sicht allerdings äußerst problematisch, wenn nach allen Einschränkungen der COVID-19-Pandemie gerade der Sport im kommenden Herbst und Winter durch die kommunalen Sparmaßnahmen noch einmal stark eingeschränkt werden würde", so der Minister.

"Sozialer Kit der Gesellschaft"


Der Sport sei ein wichtiger sozialer Kit der Gesellschaft und es wäre auch deswegen wichtig, dass in den öffentlichen Sportanlagen das Warmwasser nicht komplett abgedreht und die sportliche Betätigung damit quasi unmöglich gemacht werde. Jede Sportlerin und jeder Sportler müsse sich nach dem Sport oder nach dem Schwimmen kurz duschen können. "Es geht nicht, dass nur diejenigen, die es sich leisten können, nach Hause unter die warme Dusche gehen – solche Maßnahmen würden die Falschen in unserer Gesellschaft treffen", betont Pistorius. Man sei gerade mühsam dabei, nach Corona wieder mehr Kindern das Schwimmen beizubringen und sie in die Vereine zurückzuholen. "Ich bitte die kommunalen Betreiber von Sportstätten auch deswegen eindringlich darum, keine Einschränkungen für das Sporttreiben vorzusehen und ihre Pläne insofern zu überdenken“, so der Appell.

Erst in der vergangenen Woche hätten die Länder auf der außerordentlichen Sportministerkonferenz in Garching beschlossen, den organisierten Sport bei der Bewältigung der Energiekrise zu unterstützen. In Niedersachsen habe der Landessportbund Niedersachsen e. V. (LSB) einen Maßnahmenkatalog zur Energieeinsparung bei vereinseigenen und kommunalen Sportanlagen erarbeitet. Darüber hinaus stelle der LSB Mittel aus der Finanzhilfe des Landes für Beratungsleistungen zur Energieeinsparung für seine Mitgliedsvereine bereit. Ab dem kommenden Jahr sollen – ebenfalls aus Mitteln der Finanzhilfe des Landes – Baumaßnahmen zur Umstellung auf regenerative Wärmeerzeugung stärker gefördert werden können.

Energiegipfel Sport angekündigt


Minister Pistorius: „Es ist der richtige Weg, Sportstätten mit alternativen Energien zu betreiben. Ich werde mich deswegen für eine intensive Fortsetzung der Förderung solcher Maßnahmen einsetzen. Um über die vor uns liegenden Herausforderungen zu diskutieren, werde ich Vertreterinnen und Vertreter des niedersächsischen Sports zu einem Energiegipfel einladen. Dabei wird es auch darum gehen, offen darüber zu sprechen, wie wir die Härten der kommenden Wochen und Monate für den Sport auch finanziell abfedern können. Außerdem werde ich mich für eine Neuauflage des 100 Millionen Euro-Sportstättensanierungsprogramms in der kommenden Legislaturperiode einsetzen.“


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