Pläne für neues Wassergesetz: Für wen es künftig teurer werden könnte

Umweltminister Christian Meyer hat heute seine Pläne zur Änderung des Niedersächsischen Wassergesetzes (NWG) vorgestellt.

Auch unsere Region leidet seit Monaten unter zu wenig Niederschlag (Symbolbild).
Auch unsere Region leidet seit Monaten unter zu wenig Niederschlag (Symbolbild). | Foto: Pixabay

Region. Auch wenn sich das Wetter derzeit unbeständig und teils sogar regnerisch zeigt – das erste Halbjahr war viel zu trocken. Die Böden sind in der Tiefe vollkommen ausgetrocknet, das Laub der Bäume zeigt sich oftmals gelb bis braun anstatt in sattem Grün, und manche Talsperren, die auch Teile unserer Region mit Trinkwasser versorgen, haben einen Füllstand von unter 50 Prozent. Aufgrund der steigenden Erderwärmung könnten die Sommer dauerhaft zu trocken werden und ein Umdenken scheint auch bezüglich des Wasserverbrauchs nötig zu sein. Umweltminister Christian Meyer hat heute seine Pläne vorgestellt, wie Niedersachsen künftig besser für die Trockenheit gerüstet sein soll.



„Die Klimakrise bringt auch eine Wasserkrise mit sich. Die Klimaerwärmung führt zu zunehmender Hitze und Verdunstung sowie zu vermehrten Dürren und Überschwemmungen. Auch der Verbrauch steigt. Dadurch sinken unsere wertvollen Grundwasserreserven. Wasser wird knapper und damit immer begehrter. Mit dem vorliegenden Gesetzesentwurf reagieren wir darauf und machen unsere Wasserversorgung zukunftsfest“, so Minister Meyer. In einer Pressemitteilung werden die Maßnahmen im Einzelnen vorgestellt. So sollen unter anderem Wasserentnahmen künftig nur dann erfolgen dürfen, wenn auch unter veränderten Klimabedingungen im jeweiligen Grundwasserkörper nicht mehr Wasser entnommen wird, als sich nachbildet. In besonders belasteten Grundwassergebieten sollen die Behörden mehr Handlungsspielraum bekommen, um im Notfall Entnahmerechte und Verbrauch einzuschränken. Außerdem sollen Wasserentnahmen, die bisher ohne Genehmigung möglich waren, künftig gemeldet und geprüft werden müssen – so solle die Ressource Wasser besser geschützt und genutzt werden.

Wasserpreise könnten sich ändern


Damit mehr Wasser eingespart wird, sollen Gemeinden künftig Zisternensatzungen erlassen können – so können Regen- und Grauwasser besser gesammelt und genutzt werden. Wasserversorger werden ermächtigt, Anreize für sparsamen Wasserverbrauch zu schaffen, etwa durch eine angepasste Preisgestaltung: So könnten dann etwa Familien mit Kindern eine verringerte Gebühr für den Grundbedarf zahlen, während Verbraucher mit besonders hohem Wasserverbrauch etwas mehr zahlen müssten.

Das sehen die Pläne außerdem vor


Zudem soll unter anderem das Bohren nach Erdöl und Erdgas in Wasserschutzgebieten zukünftig verboten werden, um die Trinkwasserressourcen zu schützen. Landwirtschaftliche Beregnungsverbände sollen gestärkt werden, damit Landwirte ihre Wassernutzung besser koordinieren können. Zusätzlich sollen Hochwasserschutzvorhaben künftig im überragenden öffentlichen Interesse liegen und damit Vorrang vor anderen Interessen wie Denkmalschutz, Landschaftsbild oder Bodennutzung genießen. Der Entwurf zur Gesetzesänderung befindet sich derzeit in der Verbandsanhörung.