Politik nimmt Abschied von Horst Köhler

Das politische Berlin hat am Dienstag mit einem Trauergottesdienst und einem Staatsakt Abschied vom ehemaligen Bundespräsidenten Horst Köhler genommen. Als Köhler 2004 Staatsoberhaupt wurde, sei er der breiten Öffentlichkeit noch wenig bekannt gewesen, sagte der amtierende Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier beim Trauerstaatsakt in Berlin.

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Horst Köhler (Archiv)
Horst Köhler (Archiv) | Foto: via dts Nachrichtenagentur

Berlin. Das politische Berlin hat am Dienstag mit einem Trauergottesdienst und einem Staatsakt Abschied vom ehemaligen Bundespräsidenten Horst Köhler genommen.


Als Köhler 2004 Staatsoberhaupt wurde, sei er der breiten Öffentlichkeit noch wenig bekannt gewesen, sagte der amtierende Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier beim Trauerstaatsakt in Berlin. "Aber wie schnell hat er die Herzen der Deutschen gewonnen: durch sein einladendes Lachen, durch seinen Optimismus, durch sein beherztes und unbefangenes Zugehen auf alle, die ihm begegneten."

"Und wie schnell hat er auch den Verstand seiner Zuhörer erreicht, wenn er immer wieder von den Chancen sprach, die dieses Land bereithält", ergänzte Steinmeier. "Wenn er es sich als ein `Land der Ideen` wünschte, wenn er den Einfallsreichtum, die Kreativität und die Einsatzbereitschaft seiner Menschen herausstellte. Nicht um die Stärkeren noch stärker zu machen, sondern gerade um dazu zu ermutigen, die Schwächeren nicht zu vergessen, niemanden am Rande liegenzulassen. Genau das war auch sein Motiv, wenn er sich für gute und gerechte Bildungs- und Familienpolitik einsetzte."

Weiter hob Steinmeier auch Köhlers Engagement für den afrikanischen Kontinent hervor. "Durch dieses Engagement ist Horst Köhler in weiten Teilen Afrikas zu einem nicht nur sehr geschätzten, sondern auch glaubwürdigen Vertreter Europas geworden. Und hier bei uns hat er den Blick auf Afrika entscheidend verändert. Afrika wurde auch durch sein Wirken `vom Objekt zum Subjekt geopolitischer Diskurse` - so die bezeichnende Überschrift eines Redeentwurfs, den er noch wenige Tage vor seinem Tod gebilligt hat."

Köhler war am 1. Februar im Alter von 81 Jahren gestorben. Er war 2004 ins höchste Staatsamt Deutschland gewählt worden. 2010 trat er im Streit über seine Äußerungen zu Auslandseinsätzen der Bundeswehr zurück. Vor seiner Amtszeit als Staatsoberhaupt war er Geschäftsführender Direktor des Internationalen Währungsfonds.

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