Braunschweig. Zwischen dem 7. und 9. März wird Eintracht Braunschweig bei Hannover 96 zum Niedersachsen-Derby antreten. Wie auch schon im Hinspiel hat die Polizei die Anzahl der Gäste-Fans begrenzt. Das geht aus einer Pressemitteilung der Polizeidirektion Hannover hervor.
Das Niedersachsen-Derby in der Zweiten Fußball-Bundesliga zwischen Hannover 96 und Eintracht Braunschweig könne trotz wiederholter Gewalteskalationen in der Vergangenheit auch in dieser Saison vor Gästefans ausgetragen werden, heißt es zunächst. Die Polizeidirektion Hannover reduziere das Eintrittskarten-Kontingent für Gäste jedoch deutlich. Der für die Gästefans vorgesehene Stadionbereich dürfe demnach nur zu maximal 60 Prozent ausgelastet werden, wie die Polizeidirektion Hannover dem gastgebenden Verein Hannover 96 am heutigen Montag in einer Verfügung mitgeteilt habe.
2.541 Gäste-Fans
Damit könne die von der Deutschen Fußball-Liga noch nicht genau terminierte, aber für den 25. Spieltag angesetzte Fußballpartie vor maximal 2.541 Gäste-Fans ausgetragen werden.
Die Polizeidirektion begründet die Verfügung mit §11 des Niedersächsischen Polizei- und Ordnungsbehördengesetz, wonach sie notwendige Maßnahmen treffen könne, um Gefahren abzuwehren. Zudem verweist sie auf die Vielzahl von körperlichen Auseinandersetzungen, Sachbeschädigungen sowie dem massiven Einsatz verbotener Pyrotechnik in und an den Stadien durch beide Fanlager, die bei dem jüngsten Aufeinandertreffen beider Vereine in mehreren Fällen auch Verletzte zur Folge hatten.
Weitere Verbote erwartet
In diesem Zusammenhang bestehe die deutliche Erwartung, dass der Verein Hannover 96 ein Verbot von Intro- und Choreo-Material im Gastbereich erlasse und alle weiteren möglichen Maßnahmen zur Stärkung der Stadionsicherheit ausschöpfe, um die beschriebenen Gefahren weiter zu reduzieren.
"Aufgrund der Gewalttaten bei den vergangenen Derbys sowie der gegenwärtigen Gefahr aufgrund der Rivalität der Fanlager, ist die Begrenzung des Ticketkontingents für Gästefans ein Instrument, um die Sicherheit für diejenigen Fans, die ausschließlich an einem sportlichen Kräftemessen interessiert sind, zu erhöhen. Wie bereits beim Hinspiel in Braunschweig machen wir davon als Polizei nun erneut Gebrauch", erklärte Hannovers Polizeivizepräsident Thorsten Massinger.
Das sagt die Ministerin
Niedersachsens Ministerin für Inneres und Sport, Daniela Behrens, erklärt dazu: „Der Teilausschluss der Gästefans ist mit mir abgestimmt worden. Die Anordnung ist richtig und angemessen, angesichts der Erfahrungen bei den vergangenen Niedersachsen-Derbys zwischen den Vereinen Eintracht Braunschweig und Hannover 96." Hannover 96 sei es trotz Verbesserungen im Bereich der baulichen und technischen Sicherheitsmaßnahmen im Stadion Hannover nicht gelungen, ein ausreichendes Konzept vorzulegen. Den bekannten und zunehmenden Gefahren durch Randalierer und Gewalttäter stünden daher keine ausreichenden Maßnahmen entgegen. Insbesondere die Verwendung von Pyrotechnik, teilweise als Waffe, könne durch das vorgeschlagene Sicherheitskonzept nicht ausreichend verhindert werden.
Die gravierendsten Defizite gebe es nach wie vor im Bereich der eingesetzten Ordnungsdienstkräfte und damit verbundener mangelhafter Personenkontrollen. Dadurch gelangten immer wieder erhebliche Mengen an Pyrotechnik ins Stadion. In diesem Bereich muss sich deutlich etwas verändern.