Berlin. Bei der "Revolutionären 1. Mai Demonstration" in Berlin rechnet die Polizei in diesem Jahr mit 15.000 Teilnehmern. Angemeldet sind hingegen nur 2.000. Das geht aus internen Lageanalysen der Polizei hervor, über die die "Welt" berichtet.
Die Berliner Demonstration startet in diesem Jahr auf der Hermannstraße in Neukölln und zieht von dort über den Hermannplatz, den Kottbusser Damm, das Kottbusser Tor und die Oranienstraße bis zum Oranienplatz nach Kreuzberg. Ein großes Reizthema, so heißt es in einer internen Gefährdungsanalyse der Polizei, sei die neue Kotti-Wache am Kottbusser Tor. In der linksradikalen Szene versuche man, die Polizeidienststelle als "Prügel- und Folterwache" zu verunglimpfen. In einem anonymen anarchistischen Aktionsaufruf von Anfang April heißt es: "Wir rufen dazu auf, an der 1. Mai Demo mit Aktionen teilzunehmen und sie im Vorfeld durch dezentrale Aktionen zu unterstützen." Ziel sei es, sich den Ort der Auseinandersetzung von der Polizei nicht diktieren zu lassen. Laut polizeiinterner Analysen sei grundsätzlich davon auszugehen, dass es während der Demonstration zu militanten Aktionen kommen wird. Fahrbahnverengungen und Baustellen auf der Wegstrecke dürften die polizeilichen Maßnahmen erschweren. So seien etwa Stein- und Flaschenwürfe möglich. Die Polizei geht laut der "Welt" in ihren internen Lageeinschätzungen davon aus, dass es bereits zu Beginn der Demonstration am Hermannplatz zum Abbrennen von Pyrotechnik von Vermummten auf Hausdächern kommen wird. Im weiteren Verlauf wird es wahrscheinlich zu Stein- und Flaschenwürfen kommen. Es sei auch damit zu rechnen, dass es seitens der palästinensischen Gruppen zu antisemitischen und antizionistischen Sprechchören kommt. Zum Einsatz kämen rund 6.300 Polizisten, sagte eine Polizeisprecherin.
Im vergangenen Jahr waren es "nur" 5.500. Einer der Gründe für den Anstieg: Die Einsatzkräfte müssen sich am diesjährigen "Tag der Arbeit" nicht nur das Demonstrationsgeschehen und mögliche Ausschreitungen konzentrieren. Man stelle sich auch auf Blockaden der Klimabewegung "Letzte Generation" ein, sagte eine Sprecherin.
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