Region. Nach einem aktuellen Vorfall in Salzgitter warnt die Polizei vor den Sicherheitsrisiken sogenannter Keyless-Go-Zugangssysteme bei Fahrzeugen. In der Nacht zum heutigen Mittwoch versuchten bislang unbekannte Täter, ein hochwertiges Fahrzeug mit dieser Technik zu entwenden – scheiterten jedoch aus bislang ungeklärten Gründen.
Der Vorfall ereignete sich in der Nacht gegen 1.45 Uhr in der Straße An der Zwergenkuhle. Wie die Polizei Salzgitter mitteilt, hatten Unbekannte offenbar versucht, einen dort geparkten Audi A8 zu stehlen. Nach dem derzeitigen Stand der Ermittlungen nutzten die Täter dabei mutmaßlich einen Signalempfänger, um das schlüssellose Zugangssystem des Fahrzeugs zu überwinden. Zu einem Diebstahl kam es letztlich nicht, der Wagen blieb unbeschädigt zurück.
Komfort mit Risiko
Die Polizei nimmt diesen Vorfall zum Anlass, um Fahrzeughalter für die Gefahren moderner Komfortsysteme zu sensibilisieren. Schlüssellose Zugangssysteme wie „Keyless Go“ ermöglichen es, Fahrzeuge zu öffnen und zu starten, ohne den Schlüssel aktiv zu benutzen. Das System arbeitet über Funk: Befindet sich der Schlüssel in der Nähe des Autos, entriegelt sich dieses automatisch, der Motor kann per Knopfdruck gestartet werden. Ist das Fahrzeug einmal in Betrieb, läuft es weiter – auch wenn sich der Schlüssel nicht mehr in unmittelbarer Nähe befindet.
Genau diese Technik machen sich professionelle Täter zunutze. Mit speziellen Geräten können sie das Funksignal des Schlüssels abfangen und verlängern. Dem Fahrzeug wird so vorgetäuscht, der Schlüssel befinde sich in unmittelbarer Nähe. Türen lassen sich öffnen, das Auto kann gestartet und weggefahren werden – oftmals ohne sichtbare Aufbruchspuren.
Polizei gibt Verhaltenstipps
Um sich vor dieser Form des Diebstahls zu schützen, rät die Polizei zu mehreren Vorsichtsmaßnahmen. Eine Möglichkeit sei, die Keyless-Go-Funktion – sofern technisch möglich – zu deaktivieren. Fahrzeughalter sollten sich hierzu bei ihrem Fachhändler informieren.
Darüber hinaus empfiehlt die Polizei, Fahrzeuge möglichst in einer Garage zu parken. Auch der Aufbewahrungsort des Schlüssels spiele eine wichtige Rolle: Dieser sollte nicht in der Nähe von Türen oder Fenstern abgelegt werden. Spezielle Abschirmhüllen oder Behältnisse können das Funksignal blockieren. Ob diese wirksam sind, lässt sich laut Polizei einfach überprüfen: Öffnet sich das Fahrzeug mit abgeschirmtem Schlüssel nicht mehr, ist der Schutz ausreichend.
Zusätzliche mechanische Sicherungen wie Lenkradkrallen, Pedalsperren oder Gangschaltungssicherungen erhöhen den Aufwand für Täter erheblich. „Je länger und aufwendiger die Tatphase ist, desto wahrscheinlicher ist es, dass Täter von ihrem Vorhaben ablassen“, so die Polizei.
Die Polizei appelliert an Fahrzeughalter, den eigenen Komfort nicht auf Kosten der Sicherheit zu priorisieren und bestehende Schutzmöglichkeiten konsequent zu nutzen.

