Niedersachsen. Die Deutsche Polizeigewerkschaft (DPolG) in Niedersachsen sieht im geplanten Haushalt für das Jahr 2026 zwar Investitionen in die Innere Sicherheit, warnt aber vor einer trügerischen Sicherheit durch bloße Zahlen. Das teilte der Landesvorsitzende Patrick Seegers in einer Pressemitteilung mit.
Zusätzliche Anwärterstellen und mehr Unterstützung in Verwaltung und IT seien zwar richtige Schritte, reichten aber nicht aus, um die absehbaren Pensionierungen zu kompensieren. Schon heute würden mehr erfahrene Beamte aus dem Dienst ausscheiden, als nachrücken. Zudem wachse die Lücke zwischen Planstellen und tatsächlicher Einsatzstärke weiter.
"Arbeitsrealität grundlegend verändert"
Die Politik müsse anerkennen, dass sich die Arbeitsrealität der Polizei grundlegend verändert habe, betonte Seegers. Teilzeit, Vereinbarkeit von Familie und Beruf sowie neue und komplexere Aufgabenlagen seien Realität.
Um die vorhandenen Stellen auslasten zu können, brauche es heute deutlich mehr Köpfe als früher. Die Gewerkschaft begrüßt zwar Investitionen in Liegenschaften, macht aber deutlich, dass viele Dienststellen technisch veraltet und in Teilen heruntergekommen seien.
"Attraktivität des Berufs wird geschwächt"
Kritisch bewertet die DPolG, dass der Haushalt keine Fortschritte bei der Polizeizulage erkennen lasse. Von einer Anhebung auf Bundesniveau sei keine Rede mehr, was die Attraktivität des Berufs weiter schwäche. Was die Polizei brauche, seien keine einmaligen Investitionen, sondern dauerhaft hohe und verlässliche Mittel, erklärte Seegers.
Nur so könne sie personell und strukturell zukunftsfähig aufgestellt werden. Dies gelte ausdrücklich auch für die Digitalisierung, bei der Stückwerk am Ende doppelt koste.

