Hamburg. Der scheidende Hamburger Polizeipräsident Ralf Martin Meyer räumt Fehler bei der Beurteilung des Amok-Schützen Philipp F. ein. "Ich bin selbst falsch informiert worden, ich hätte mir mehr Zeit erbitten müssen", sagte er der "Zeit".
Er bezieht sich auf eine Pressekonferenz nach der Tat, Meyer hatte dort das Vorgehen der Waffenbehörde im Fall von Philipp F. verteidigt. Rückblickend sei dieser Auftritt ein "großer Fehler" gewesen. Nach der Amoktat am 9. März in einem Hamburger Zentrum der Zeugen Jehovas mit sieben Todesopfern hatte die Hamburger Polizei mehrfach ihre Angaben zur vorherigen Überprüfung von Philipp F. korrigieren müssen. Polizeipräsident Meyer hatte sich gegen die öffentliche Kritik gestellt.
Gegen einen Bediensteten der Waffenbehörde, der einen Hinweis auf Philipp F. nicht dokumentiert und weitergegeben hatte, wird inzwischen disziplinar- und strafrechtlich ermittelt. Richtig sei, dass Beamten vielen Menschen im Gotteshaus der Zeugen Jehovas das Leben gerettet hätten, sagte Meyer. "Aber, und das muss ich inzwischen klar sagen, es sind im Vorfeld auch Fehler geschehen und auch ich habe Fehler in der Kommunikation gemacht." Im Oktober gibt Ralf Martin Meyer die Führung von fast 12.000 Beschäftigten bei der Hamburger Polizei an seinen Nachfolger Falk Schnabel ab.
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