Rivas-Vaciamadrid. Der international agierende Olivenölabfüller Deoleo geht davon aus, dass Olivenöl noch teurer werden wird. "Bislang sind die Preise im Regal binnen eines Jahres um 21 Prozent gestiegen, die Rohware kostet aber 50 Prozent mehr", sagte Tomislav Bucic, Deoleos Geschäftsführer Nordeuropa, dem "Spiegel".
"Die Verbraucherpreise werden also wahrscheinlich noch steigen." Bucic ist unter anderem für die Marke Bertolli verantwortlich. Hintergrund der steigenden Preise ist eine schlechte Ernte in der Saison 2022/2023 in mehreren wichtigen europäischen Anbauländern. "Unsere größte Sorge ist die Qualität des Olivenöls, das in den kommenden Monaten in den Regalen landet", sagte Bucic.
Hersteller müssten sich fragen, wo sie "vor der nächsten Ernte genug hochqualitatives Öl herbekommen". In Deutschland werde fast ausschließlich Olivenöl der höchsten Güteklasse - nativ extra - verkauft. Dieses bekomme in schlechten Erntejahren aber schneller geschmackliche Fehler und könne damit die Anforderungen an die höchste Güteklasse nicht mehr erfüllen. Deshalb sei es "gerade schwierig, die zwölf Monate Haltbarkeit eines Nativ-extra-Olivenöls zu garantieren".
Laut Bucic gibt es beim Olivenöl-Sortiment schon jetzt mehr Lücken in den Supermarktregalen als noch vor drei Monaten. "Und diese Lücken werden im Spätsommer und Herbst noch größer werden." Bertolli greife für diese Zeit auf Öle aus Südamerika zurück, wo gerade geerntet werde.
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