Hannover. Der Anstieg der Verbraucherpreise in Niedersachsen hat sich im August wieder beschleunigt. Die Inflationsrate lag im achten Monat des Jahres bei 8,0 Prozent, nach 7,6 Prozent im Juli, teilte das Landesamt für Statistik am Dienstag mit. Im Vergleich zum Vormonat Juli stieg das Niveau der Verbraucherpreise um 0,3 Prozent.
In der Abteilung "Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke" stiegen die Preise um 15,2 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Damit hat sich der Preisauftrieb erneut deutlich verstärkt, nach 13,8 Prozent im Juli. Spürbar teurer wurden für die Verbraucher unter anderem Speisefette und Speiseöle (+45,7 Prozent; darunter Sonnenblumenöl, Rapsöl oder Ähnliches: +102,4 Prozent, Butter +49,1 Prozent), Molkereiprodukte und Eier (+25,8 Prozent) sowie Fleisch und Fleischwaren (+17,1 Prozent). Auch in der Abteilung "Wohnung, Wasser, Strom, Gas und andere Brennstoffe" lagen die Preise im August mit 11,7 Prozent deutlich über denen des Vorjahresmonats. So erhöhten sich die Preise im Bereich Haushaltsenergie um 50,0 Prozent (darunter leichtes Heizöl: +102,1 Prozent; Erdgas: +78,9 Prozent). Die Preise für Strom stiegen um 19,2 Prozent. In der Abteilung "Verkehr" hat sich hingegen die Teuerung durch die Entlastungsmaßnahmen der Bundesregierung abgeschwächt. Im Mai hatte die Preissteigerung in dieser Abteilung noch bei 17,0 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat gelegen: Im August stiegen die Preise in diesem Bereich um 3,8 Prozent. Die Verbraucher mussten im Vergleich zum Vorjahresmonat für Kraftstoffe deutlich mehr ausgeben (+14,8 Prozent; darunter Superbenzin: +8,1 Prozent; Dieselkraftstoff: +32,7 Prozent). Die tatsächlichen Auswirkungen der gesenkten Energiesteuer auf Kraftstoffe seien nicht direkt ermittelbar, so die Statistiker. Aufgrund des 9-Euro-Tickets gingen die Preise im Bereich "Personen- und Güterbeförderung" im Vergleich zum Vorjahresmonat um 27,2 Prozent zurück.
Ohne Berücksichtigung der Energiepreise wäre die Inflationsrate deutlich niedriger
Insgesamt erhöhten sich die Energiepreise im Vergleich zum August 2021 um 37,2 Prozent. Die Inflationsrate hätte ohne die Berücksichtigung der Preise von Kraftstoffen und Haushaltsenergie bei 4,6 Prozent gelegen. Die aktuelle Kriegs- und Krisensituation wirkt sich weiterhin auf die Entwicklung der Energiepreise aus. Zudem tragen die Preiserhöhungen auf den vorgelagerten Wirtschaftsstufen sowie Lieferengpässe zur gesamten Entwicklung der Verbraucherpreise bei.
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