Wolfsburg. Im Netz sorgte ein Instagram-Werbespot für den neuen Golf 8 für einen Shitstorm gegen Volkswagen. In dem Video wird eine offensichtlich dunkelhäutige Person von einer riesigen weißen Hand in ein Haus mit der Aufschrift "Petit Colon" (Kleiner Siedler) geschubst. Als wenn das nicht schon genug Interpretationsspielraum lässt, erscheint am Ende des Videos der Schriftzug "Der neue Golf" in einer seltsamen Reihenfolge: Zuerst das N, das E, ein G, und schließlich E und R. Volkswagen hat das Video inzwischen gelöscht und sich entschuldigt.
"Ganz ohne Frage: Das Video ist falsch und geschmacklos", erklärte ein Unternehmenssprecher über die Social-Media Plattform Twitter. Volkswagen Vertriebsvorstand Jürgen Stackmann und Elke Heitmüller, Leiterin des Diversity Managements des Volkswagen Konzerns entschuldigten sich im Namen des Konzerns und äußerten Verständnis für die gezeigten Reaktionen. "Wir verstehen das öffentliche Entsetzen darüber, denn wir sind selbst entsetzt", heißt es in dem gemeinsamen Statement, welches zunächst im betriebseigenen Intranet und von Stackmann auch auf Twitter veröffentlicht wurde. Stackmann und Heitmüller weiter: "(Das Video) beleidigt alle Errungenschaften der Bürgerrechtsbewegung. Es beleidigt jeden anständigen Menschen. Wir schämen uns dafür und können es heute auch nicht erklären."
Umfassende Aufklärung angekündigt
Neben der vielen mindestens unglücklichen Zusammenhänge in dem Spot, welche sich einem Twitter-User zufolge auch als makabere Anspielung auf die europäische Kolonialgeschichte verstehen lassen, wirkt das Machwerk der renommierten Werbeagentur DDB so gar nicht wie eine Autowerbung - Der schreigelbe Golf steht einfach nur vor einem Haus herum. Lediglich die Anmerkung "Video zeigt optionale Sonderausstattung" und die spätere Texteinblendung deuten auf das Auto hin, welches fast dauerhaft durch die übergroße Hand verdeckt wird.
Volkswagen wolle Sorge tragen für eine umfassende Aufklärung darüber, wie es zur Veröffentlichung dieses Videos kommen konnte. "Die Ergebnisse und Konsequenzen der Untersuchung werden wir öffentlich machen", versprechen Stackmann und Heitmüller im internen Statement abschließend.
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