Gebhardshagen. Am gestrigen Sonntag wurde im Krombacher-Pokal im Nordharz die Partie SV Glück Auf Gebhardshagen gegen FC Zellerfeld beim Stand von 5:0 abgebrochen. Grund hierfür war, dass die Spieler des FC Zellerfeld geschlossen das Spielfeld verließen, nachdem ein Gebhardshagener Fan Zellerfelder Spieler rassistisch beleidigt habe. Beide Vereine zeigten sich schockiert über den Vorfall.
Demnach habe der Zuschauer im Laufe des Spiels mehrmals die dunkelhäutigen Spieler des FC Zellerfeld rassistisch beleidigt. Etwas, dass die Mannschaft aus dem Harz so noch nicht erlebt hatte. "Klar gibt es immer mal wieder Beleidigungen", erzählt Spieler und Fachwart André Schütte im Gespräch mit regionalHeute.de, "aber die überhört man dann." In der Regel schiebe man das auf die Verbindung von Fussball und Alkohol. Hier allerdings hätten die Spieler die Beleidigungen nicht mehr überhören wollen.
Demnach hätte Schütte den Spielern vorgeschlagen aus Protest geschlossen in die Kabine zu gehen. Dem sei die Mannschaft ohne zu zögern gefolgt. Bereits im Vorfeld habe der Schiedsrichter Zuschauer ermahnt, was mindestens einen allerdings nicht aufgehalten habe. Im Spielverlauf seien dabei Begriffe wie "Neger" und "Bananenfresser" in Richtung der dunkelhäutigen Spieler gerufen wurden. Das Verhalten der Zuschauer sei für Schütte allein deshalb nicht zu verstehen, weil bei Gebhardshagen selbst dunkelhäutige Spieler auf dem Platz standen.
Glück Auf-Vorstand ist schockiert
Auch der SV Glück Auf zeigte sich schockiert über die Ereignisse. Vorstandsmitglied Michael Kotzian erklärt gegenüber regionalHeute.de, dass der Verein einen solchen Vorfall zum ersten Mal erlebe. "Wir distanzieren uns in aller Form von den rassistischen Äußerungen". Die hätten im Verein keinen Platz. Entsprechend sei der SV Glück Auf selbst an der Aufklärung des Vorfalls interessiert, gerade in Hinblick auf die eigenen Spieler mit "verschiedenen Migrationshintergründen". In Zukunft werde man das nicht mehr zulassen. "Wir haben ein Hausrecht", so Kotzian, "und davon werden wir auch Gebrauch machen." Das bedeute im Klartext einen sofortigen Rauswurf des Zuschauers und im Zweifel auch Hausverbot.
Am Samstag allerdings seien laut des FC Zellerfeld keine Ordner anwesend gewesen. Das bestreitet Kotziak, räumt allerdings ein, dass es Mängel bei der Kennzeichnung der Ordner gegeben habe. Die Binden und Westen seien nicht getragen worden. Das solle in Zukunft abgestellt werden.
Am Ende seien die Zellefelder in der Kabine geblieben, weiterhin aus Protest. Daraufhin habe der Schiedsrichter das Spiel abgebrochen. Dem SV Glück Auf wolle der FC jedoch keinen Vorwurf machen. "Der Verein hat sich sofort entschuldigt", sagt André Schütte. Am Ende sei sogar der Fan zu den Spielern gekommen und habe um Verzeihung gebeten. Er sei sich selbst seiner Worte bewusst geworden. Am Ende sei wohl die Verbindung aus Alkohol und Fussball schuld gewesen.
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