Heute ist Reformationstag - doch was ist das eigentlich?

Der 31. Oktober ist nicht aufgrund von Halloween ein Feiertag in Niedersachsen, sondern wegen des Reformationstages.

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Symbolfoto | Foto: Pixabay

Region. Am heutigen 31. Oktober ist Reformationstag Und das nicht etwa, weil man das Kürbisfest zelebriert, sondern weil eines der wichtigsten Kirchenfeste der evangelischen Kirche ansteht. Der Reformationstag - seit 2018 ein gesetzlicher Feiertag - steht für den Tag, an dem Martin Luther seine 95 Thesen an die Tür der Schlosskirche zu Wittenberg nagelte und damit die kirchliche Revolution herbeiführte.



Für die evangelischen Christen ist der 31. Oktober keinesfalls ein Tag, an dem man schaurig verkleidet, von Haustür zu Haustür zieht, um nach Süßem zu verlangen. Sie feiern an diesem Tag Martin Luther, der vor über 500 Jahren seine Thesen an eine Kirchentür nagelte. Der am 31. Oktober 1517 durchgeführte Akt des Theologieprofessors gilt als Geburtsstunde der evangelischen Kirche. Der Wolfenbütteler Propst Dieter Schultz-Seitz war so freundlich und hat für regionalHeute.de noch einmal genau erklärt, was es mit der Reformation auf sich hat.

Der Thesenanschlag der 95 Thesen Martin Luthers am 31. Oktober 1517 in Wittenberg habe eine große Auswirkung auf die Kirche und die Geschichte insgesamt gehabt, so der Propst und erklärt: "Luther übte damals Kritik an der Ablass- und Bußpraxis der Kirche, wonach der Mensch durch Leistung und Geldzahlung Gott gnädig stimmen könne oder müsse. Dem hat er entschieden widersprochen. Der reformatorische Kernsatz, dass der Mensch allein durch Glauben vor Gott besteht, war und ist eine große Freiheitszusage. Der Freiheitsgedanke mit dem Grundsatz, dass der Mensch durch Gottes Gnade angenommen ist, stellt für mich auch heute eine wichtige Kernbotschaft der Reformation dar. Dazu kommt der wichtige Grundgedanke, dass es im reformatorischen Denken ein allgemeines Priestertum aller Getauften gibt. Am Reformationstag denken wir an das geschichtliche Ereignis und zugleich an die immer weiter bestehende Aufgabe, dass die Kirche immer wieder neu Wege finden muss, um Fragen der Zeit aufzunehmen und vom Evangelium (gute Botschaft) her Lebensantworten zu geben. Die im Verlauf der Reformation entstandene schmerzhafte und konfliktreiche Trennung der Konfessionen muss aber noch weiter überwunden werden. Und ich bin sehr froh über das enge und gute Miteinander der Kirchen. Wir bekennen als Kirchen gemeinsam den Gott der Liebe und des Trostes, der uns die Kraft schenken möge, auch die nächste Zeit der Pandemie gut und in gemeinsamer Verantwortung und Rücksichtnahme zu überstehen."


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