Reinigungskräfte im VW-Werk streiken


Das VW-Werk in Wolfsburg ist einer von bundesweit vielen Standorten, an dem die Reinigungskräfte  streiken. Archivfoto: regionalHeute.de
Das VW-Werk in Wolfsburg ist einer von bundesweit vielen Standorten, an dem die Reinigungskräfte streiken. Archivfoto: regionalHeute.de | Foto: Magdalena Sydow

Wolfsburg. Der Tarifkonflikt in der Reinigungsbranche spitzt sich zu. Im Rahmen bundesweiter Warnstreiks kommt es am heutigen Donnerstag auch im Wolfsburger VW-Werk zu Arbeitsniederlegungen der Reinigungskräfte. Von dem zweitägigen Warnstreik am Firmensitz des Konzerns sind die Unterhaltsreinigung sowie die Restaurants und Dienstleister betroffen. Das teilt die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) mit.


Der Schwerpunkt neuer bundesweiter Warnstreiks liege an diesem Donnerstag auf Industriestandorten. Betroffen seien unter anderem BMW in Dingolfing, Thyssenkrupp in Duisburg sowie Bayer in Berlin. Zu Streiks komme es auch an den Siemens-Standorten Karlsruhe und Rastatt, beim Glashersteller Schott (Mainz), dem Airbus-Zulieferer Aerotec (Nordenham) und dem Pharmaunternehmen Salutas (Magdeburg).

Darum geht es:


Aufgerufen zum Streik hat die Gebäudereiniger-Gewerkschaft IG BAU. Grund sind festgefahrene Verhandlungen über einen Rahmentarifvertrag im Gebäudereiniger-Handwerk. Ein zentraler Streitpunkt sind nach Angaben der IG BAU Zuschläge für Überstunden bei Teilzeit, für die Arbeit an Sonn- und Feiertagen, Nachtarbeit sowie für qualifizierte und schwere Arbeiten. „Hier wollen die Arbeitgeber viel zu geringe oder gar keine Extra-Zahlungen leisten. Selbst bei bereits bestehenden Zuschlägen wollen sie sogar drastische Abstriche machen“, sagt Ulrike Laux vom Bundesvorstand der IG BAU.


Die Verhandlungsführerin der Gewerkschaft kritisiert, dass die Unternehmen bei Überstunden eine Regelung durchsetzen wollen, bei der „Teilzeitkräfte und Mini-Jobber in Sachen Überstunden-Zuschlag praktisch leer ausgehen würden“. Dabei sei die Quote bei Gebäudereinigerinnen, die nur einen Teilzeitvertrag hätten, enorm hoch. „Gerade sie leisten oft viele Überstunden. Und genau dafür wollen die Arbeitgeber nach wie vor keinen Cent extra bezahlen. Dabei hätten gerade diese Beschäftigten das Geld bitter nötig“, sagt Ulrike Laux.