Der Guide Michelin hat Tradition. Neben den traditionellen Sternen gibt’s auch den Bip Gourmand. Das Zucker hat ihn.
Gastronomie mit Kreativität und Leidenschaft: Alexander Riehl und Gesche Sonntag vom "Zucker".
Bild: dat medienhus[/image]
Mit Punkten, Bewertungen oder Sternen ist das so eine Sache. Nicht immer sind sie beliebt. Aber man ist oft froh, wenn man sie hat. Alles in Noten einteilen zu müssen ist eine Reminiszenz, die man aus der Schulzeit mitbringt. Und später hat man dann immerhin noch die eine oder andere Gelegenheit dazu, sich einzuordnen und eingeordnet zu werden. Restaurantkritiken sind inzwischen Legion. Das Internet macht’s möglich, dass jeder sich wie Louis de Funes im Film »Brust oder Keule« ausprobieren kann. Wer es seriöser haben will, schaut seit über 100 Jahren in den Guide Michelin. Dass ausgerechnet eine Reifenfirma sich ums gute Essen kümmert, lässt sich schnell erklären. Eigentlich war’s ein Servicebuch für Werkstätten. Wer rastet der isst ganz gern auswärts, und bald wurde aus der Idee der Gourmetführer. 1910 erschien er das erste Mal auch in Deutschland.-
Lust und Frust der Sterne
Legende sind die 1936 eingeführten Sterne, derer man drei erwerben kann. In der Gegend gibt es mit dem Aqua (Ritz Carlton, drei Sterne), dem La Fontaine (Fallerleben, ein Stern) nun das Hotel an der Wasserburg. Ganz unumstritten ist die Jagd nach den Sternen trotzdem nicht. Es gibt inzwischen Köche, die freiwillig auf die Ehrung verzichten. Viel Ehre ist das Resümee da. Aber nicht unbedingt wirtschaftlicher Erfolg, der sich damit einstellt. Deshalb wird im Windschatten dieser kulinarischen Fixsterne der Bib Gourmand für den Verbraucher immer interessanter. Die Auszeichnung steht für sorgfältig zubereitet, jedoch bezahlbare Speisen. Denn auch wenn man nicht Krösus ist, kann gute Küche genossen werden.
Der Bip Gourmand fürs Zucker
In ganz Niedersachsen gibt es 16 Restaurant mit einem Bip. Das Zucker in Braunschweig ist eines davon. Was dieses moderne Restaurant interessant mache, fragen die Michelin-Experten und antworten: »Zum einen ist es die spezielle Atmosphäre der ehemaligen Zuckerraffinerie, zum anderen die schmackhafte Küche von Alexander Riehl samt Team - probieren Sie z. B. ›gegrillte Entenbrust mit Steckrüben‹. Umsorgt wird man von der charmanten Gesche Sonntag, auch mit einer schönen Auswahl gerade an österreichischen Weinen.« So ähnlich hätten wir’s auch formuliert. Ohne allerdings dafür eine Note vergeben zu müssen.
Wie kreativ die Küche im Zucker ist, kann man regelmäßig bei Kulinarisch38 lesen.