Altenau. Die Altenauer Brauerei hat einen Käufer. Am Freitag wurde der Vertrag notariell beurkundet. Nachdem die bisherigen Verkaufsverhandlungen nicht zum Abschluss gekommen waren, hatte sich der bisherige Eigentümer, die Kloster Wöltingerode Brennen & Brauen GmbH, dazu entschlossen, den Betrieb der Brauerei zum 31. Januar 2021 einzustellen (regionalHeute.de berichtete). Dies war der Anlass für ein erneut aufflammendes Interesse am Erwerb der Brauerei. Das daraufhin eingeleitete Bieterverfahren führte nun zum Erfolg: Neuer Eigentümer des Harzer Traditionsunternehmens ist mit Wirkung zum 1. April 2021 eine Projektgesellschaft mbH, welche künftig als Altenauer Brauerei GmbH firmieren möchte. Das berichtet die Klosterkammer Hannover in einer Pressemitteilung.
Hinter der Gesellschaft stehen die Familien Kilian, Schneider und Creydt. Die Familien Kilian und Schneider betreiben mit der BFDtec Kilian & Schneider GmbH & Co. KG ein Unternehmen, das sich auf die technische Ausstattung mittelständischer Brauereien spezialisiert hat und seit 2017 die technische Betriebsleitung der Brauerei innehatte. Die Familie Creydt steht hinter der Firma Creydt Fruchtsaft e.K., einem langjährigen Unternehmen für die Herstellung von Fruchtsäften in Niedersachsen mit zukunftsorientierten Sortimenten.
"Aus der Region für die Region"
"Nach dem Motto `Aus der Region für die Region´ ist es das primäre Ziel, die Marke „Altenauer“ mit ihrem Standort im Oberharz zu erhalten“, sagt Joachim Kilian und ergänzt: „Wir werden die notwendigen Investitionen aufbringen, um das Altenauer Bier weiterhin in der Harzregion und darüber hinaus vermarkten zu können.“ „Wir sind froh darüber, dass die Altenauer Brauerei fortgeführt wird“, unterstreicht Martin Rahmann, Geschäftsführer der Kloster Wöltingerode Brennen und Brauen GmbH, einer Tochtergesellschaft des Allgemeinen Hannoverschen Klosterfonds (AHK). Dieser wird gesetzlich durch die Klosterkammer Hannover vertreten.
Der Ursprung der Altenauer Brauerei reicht bis auf das Jahr 1617 zurück. Die Kloster Wöltingerode Brennen & Brauen GmbH hatte die Brauerei 2012 aus der Insolvenz des Vorgängerunternehmens erworben und in den vergangenen Jahren bereits umfangreiche Sanierungen ausgeführt, so zum Beispiel der Bau einer neuen Abfüllanlage im Jahr 2014. Angesichts der Umsatzzahlen, die deutlich hinter den Erwartungen zurückblieben, konnte sich der AHK als Alleingesellschafter nicht zu der zur Fortführung des Betriebes zwingend erforderlichen Investition entschließen. Hinzu kam, dass die Kloster Wöltingerode Brennen und Brauen GmbH aufgrund der Rechtsform des AHK als Stiftung öffentlichen Rechts als öffentliches Unternehmen eingestuft wird und daher von einer Investitionsförderung aus öffentlichen Mitteln ausgeschlossen ist. Eine solche Investition wäre also für die Brennen und Brauen GmbH unverhältnismäßig teurer geworden als für einen privaten Investor.
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