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"Riese in der Nische": Chef der Öffentlichen Versicherung im Videotalk

Als Vorstandsvorsitzender ist Knud Maywald der wohl wichtigste Entscheider bei der Öffentlichen Versicherung. Im regionalHeute.de-Interview steht er Rede und Antwort.

von und Thomas Stödter


Knud Maywald, der Vorstandsvorsitzende der Öffentlichen Versicherung Braunschweig im Gespräch mit regionalHeute.de Chefredakteur Werner Heise. | Foto: Thomas Stödter / Video: Thomas Stödter

Braunschweig. In unserer regelmäßigen Videotalk-Reihe hat diese Woche der Vorstandsvorsitzende der Öffentlichen Versicherung Braunschweig Knud Maywald im regionalHeute.de-Studio Platz genommen. Im Gespräch mit Chefredakteur Werner Heise erläutert Maywald, warum der Öffentlichen im Konzert der Versicherungskonzerne die Rolle des "Riesen in der Nische" zufällt und warum er glaubt, dass die Digitalisierung das persönliche Gespräch nie ersetzen können wird.



Die Öffentliche sei stolz darauf, in der Region verwurzelt zu sein, erläutert Knud Maywald. Immerhin existiere sie als Institution bereits seit 1754. Ein Jahrzehnt zuvor war Schöppenstedt im heutigen Landkreis Wolfenbüttel einem Brand zum Opfer gefallen und der regierende Herzog wollte den Schaden auf die Schultern der Allgemeinheit verteilen. Damit war die Öffentliche im Land Braunschweig geboren. Bis heute existiert sie ausschließlich im Braunschweiger Land und ist tief darin verwurzelt, wie Maywald anhand der Versicherungszahlen erläutert.

Nahezu die Hälfte der Menschen in der Region seien irgendwie bei der Öffentlichen versichert. Man sei ein "Riese in der Nische", wie Maywald erläutert. Er führt das auch auf den nach wie vor engen Kontakt zum Kunden durch die einzelnen Vertreter zurück, der der Öffentlichen einen Vorsprung vor den großen, nationalen Versicherungen beschere. Die etwa 150 Berater hätten in den vergangenen zwei Jahren entgegen des Pandemietrends einen Zuwachs an persönlichen Gesprächen verbucht. Auch in der jungen Generation, so Maywald, sei der Bedarf nach der persönlichen Beratung trotz Digitalisierung nach wie vor hoch.

Die Branche ändert sich


Trotzdem will die Öffentliche die Chancen der Digitalisierung nutzen. Gerade in den Lockdown-Phasen hätten die Berater ihr Angebot um Remote-Gespräche erweitert. Persönliche Treffen seien schlicht nicht möglich gewesen. Trotzdem würde die Versicherung weiter auf Filialen und Beratungsangebote vor Ort setzen, entgegen der Schließungstrends in anderen Branchen. Die Öffentliche sehe sich als Service-Dienstleister, der vor Ort mit den Kunden in Kontakt bleibe. Andere Wettbewerber, die etwa über das Internet mit aggressiv niedrigen Preisen auf den Markt drängten, fehle diese persönliche Note. Im Schadensfall spüre das der Kunde dann.


Hinzu käme, dass die Öffentliche helfen wolle, die Region lebenswerter zu machen, wie Knud Maywald es formuliert. Man müsse als Anstalt des öffentlichen Rechts eben nicht durchgängig auf Dividendenhöhen und Shareholdervalue schauen, wie die großen Aktiengesellschaften. Stattdessen versuche man die Gewinne auch zurück in die Region fließen zu lassen, etwa über Sponsoring von Feuerwehren, Kultur und Sport. Wie die Öffentliche sich auch in Zukunft in dieser Position halten wird, wie der Klimawandel das Geschäft verändert und warum der Fachkräftemangel auch die Öffentliche trifft, sehen Sie im Video-Interview oben im Artikel.


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