Rufe aus Bundeswehr nach Pflicht-Freistellung von Reservisten

Der Kommandeur des Landeskommandos NRW der Bundeswehr, Brigadegeneral Hans-Dieter Müller, ist dafür, Arbeitgeber wieder dazu zu verpflichten, Reservisten für Wehrübungen zur Verfügung zu stellen. "Ich plädiere dafür, das `Doppelte Freiwilligkeitsprinzip` bei der Einberufung von Reservistendienst-Leistenden wieder aufzuheben", sagte Müller der "Westdeutschen Allgemeinen Zeitung" und der "Westfalenpost" (Montagsausgaben).

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Bundeswehr-Soldaten (Archiv)
Bundeswehr-Soldaten (Archiv) | Foto: via dts Nachrichtenagentur

Düsseldorf. Der Kommandeur des Landeskommandos NRW der Bundeswehr, Brigadegeneral Hans-Dieter Müller, ist dafür, Arbeitgeber wieder dazu zu verpflichten, Reservisten für Wehrübungen zur Verfügung zu stellen.


"Ich plädiere dafür, das `Doppelte Freiwilligkeitsprinzip` bei der Einberufung von Reservistendienst-Leistenden wieder aufzuheben", sagte Müller der "Westdeutschen Allgemeinen Zeitung" und der "Westfalenpost" (Montagsausgaben). Diese Aufhebung hätte zur Folge, dass Unternehmen dazu verpflichtet würden, Reservisten zum Beispiel für zwei Wochen im Jahr für das Militär freizustellen. "Im Moment ist das quasi rein freiwillig, da sowohl der Reservistendienst-Leistende selbst als auch insbesondere der Arbeitgeber einer solchen Wehrübung zustimmen muss", so der höchste Repräsentant der Bundeswehr in NRW. Die heutige Praxis schränke die Chancen für Interessierte, sich zum Beispiel im Heimatschutz zu engagieren, stark ein.

Das Interesse am Heimatschutzregiment ist laut Müller groß: "Wir haben dort seit der Aufstellung im Oktober 2023 bisher rund 2.500 Bewerbungen erhalten", sagte er. 665 dieser Bewerbungen hätten bisher zu einer "Beorderung" geführt. Wegen des Freiwilligkeitsprinzips müssten aber erfahrungsgemäß etwa 4.000 Reservisten eingeladen werden, um mit 1.000 von ihnen üben zu können. "Meist kann aus beruflichen Gründen nur jeder Vierte einer Einladung folgen", so der Brigadegeneral.

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