Sally Perel wird Ehrenbürger der Stadt Braunschweig

Sein Schicksal bewegte Millionen. Nun ist der "Hilterjunge Salomon" Sally Perel Ehrenbürger der Stadt Braunschweig.

Sally Perel, hier ein Archivbild, ist Ehrenbürger der Stadt Braunschweig.
Sally Perel, hier ein Archivbild, ist Ehrenbürger der Stadt Braunschweig. | Foto: Anke Donner

Braunschweig. Salomon "Sally" Perel, Ehrenbürger der Stadt Braunschweig, ist künftig mit einem Eintrag im Goldenen Buch der Stadt vertreten. Uwe Fritsch, langjähriger Betriebsratsvorsitzender von Volkswagen Braunschweig und Laudator bei der Verleihung der Ehrenbürgerschaft, brachte ein vorbereitetes Blatt nach Israel. Dort wurde es von Sally Perel unterzeichnet. Die Seite wird nun in das Goldene Buch eingearbeitet. Fritsch überbrachte an Sally Perel zugleich die guten Wünsche von Oberbürgermeister Dr. Thorsten Kornblum. Das berichtet die Stadt Braunschweig in einer Pressemitteilung.



Auf Beschluss des Rates der Stadt erhielt Salomon "Sally" Perel in Würdigung seiner besonderen Verdienste um die Stadt Braunschweig am 26. August 2020 das Ehrenbürgerrecht. Da Perel aufgrund der Corona-Pandemie nicht nach Deutschland habe kommen können, sei er zum Festakt in der Stadthalle aus Braunschweigs Partnerstadt Kiryat Tivon per Video zugeschaltet gewesen. Der damalige Oberbürgermeister Ulrich Markurth reichte virtuell die Urkunde nach Kiryat Tivon, Sally Perel erhielt sie aus den Händen des örtlichen Bürgermeisters Ido Grinblum.

Die Verleihung des Ehrenbürgerrechts sei mit einer Eintragung in das Goldene Buch verbunden, die seinerzeit ebenfalls nicht erfolgen konnte. Sie wurde nun möglich durch die freundliche Unterstützung von Uwe Fritsch bei einem Besuch in Israel. Das Goldene Buch verlässt die Stadt Brauschweig nicht, und Sally Perel kann derzeit krankheitsbedingt nicht reisen.

Holocaustüberlebender mit berühmter Geschichte


Salomon Perel wurde 1925 als Sohn eines Rabbiners in Peine geboren. Er und Bruder Isaak flüchteten vor den Nazis nach Ostpolen, das damals von der Sowjetunion besetzt war. Nachdem die Deutschen auch die Sowjetunion überfallen hatte, gab sich Perel vor deutschen Soldaten als sogenannter "Volksdeutscher" aus, um der Tötung zu entgehen. Einige Zeit arbeitete er, damals noch minderjährig, als Dolmetscher für die Wehrmacht, bevor er zurück nach Braunschweig geschickt wurde und dort auch der Hitlerjugend beitreten musste. Bis Ende des Krieges verbarg Perel seine Identität. Sein Buch "Ich war der Hitlerjunge Salomon" wurde verfilmt und ein Beststeller.


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