Salon du Chocolat in Köln

von Andreas Molau


| Foto: "Salon du Chocolat Nicolas Rodet".



Unser Autor Axel von Fliesteden hat für Kulinarisch38 den Salon du Chocolat in Köln besucht und schildert seine Eindrücke. Der läuft noch bis zum 16. November 2014.


Foto: "Salon du Chocolat Nicolas Rodet".

Bild: "Salon du Chocolat Nicolas Rodet".[/image]

Der britischen Schauspielerin Dawn French wird der Ausspruch zugeschrieben: »Alles ist gut, wenn es nur aus Schokolade besteht.« Wie richtig die Dame mit dieser Einschätzung liegt, wird kaum jemand ernstlich bestreiten wollen, insbesondere in Deutschland nicht. Schließlich nehmen wir Deutschen mit durchschnittlich 10 Kilogramm verzehrter Schokolade pro Kopf regelmäßig eine der weltweiten Spitzenpositionen beim Konsum der begehrten Naschware ein.

Es war also schon lange überfällig, dass der 1994 von Sylvie Douce und François Jeannet gegründete »Salon du Chocolat«, eine der international erfolgreichsten Publikumsmessen mit jährlich mehr als 20 Stationen auf vier Kontinenten und insgesamt 6,4 Millionen Besuchern (u.a. in Metropolen wie Paris, Zürich, London, Brüssel, Tokio, New York, Moskau, Peking, Kairo und Seoul) endlich auch in Deutschland seine Zelte aufschlägt.

Das größte Event zum Thema Schokolade feierte nun am 13.11. für geladene Gäste und Medienvertreter eine glamouröse Deutschlandpremiere in der Kölner Messe, auf der unser Genussportal natürlich nicht fehlen durfte.

Von Nougatblöcken zu Schokodöner


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Sonya Kraus eröffnet die Schokoladen Modenschau. Bild: "Salon du Chocolat Nicolas Rodet".[/image]

Über 50 Aussteller boten ein ebenso vielseitiges wie interessantes Programm rund um die süße Köstlichkeit an. Neben internationalen und nationalen stellen regionale Aussteller ihre Waren zur Schau. Von Nougatblöcken in der Größe von Käselaiben über Bio-Marzipan und Schoko-Döner bis hin zu speziell als Beilage zum Wein kreierten Pralinen oder Schokoladen-Telegrammen ist dabei so ziemlich alles vertreten. Darunter so spannende und ungewöhnliche Kreationen wie weiße Schokolade mit Lakritzgeschmack oder Salat in einem Löffel aus Zartbitterschokolade.

Neben den vielfältigen zum Kauf angebotenen Waren der großen und kleinen Schokoladenhersteller widmet sich die Messe aber auch der künstlerischen, kulturellen und geisteswissenschaftlichen Aufarbeitung des Themenkomplexes. So hat das Kölner Schokoladenmuseum in Zusammenarbeit mit dem Leverkusener Infozentrum für Schokolade eine Ausstellung beigesteuert, die den Herstellungsprozess der Süßware eingehend beleuchtet und historische Objekte zum Thema Kakaogenuss aus der museumseigenen Sammlung zeigt, inklusive einem ausführlichen Dokumentarfilm über den Kakaoanbau in Ghana. Fotoausstellungen wie »Heimat des Kakaos: Globales Gut – Lokal bewahrt« oder »Kunst in Schokolade: Der Dreikönigsschrein im süßen Glanz« runden das zusätzliche Informationsangebot ab.

Selbst Schokokünstler werden


Foto: "Salon du Chocolat Nicolas Rodet".

Bild: "Salon du Chocolat Nicolas Rodet".[/image]

Wem das zu theoretisch ist, hat natürlich auch die Möglichkeit, diversen Chocolatiers bei ihren »Pastry-Shows« über die Schulter zu schauen oder, sich im Rahmen der »Atelier Patisserie«-Kurse unter professioneller Anleitung von Mitarbeitern bekannter Manufakturen, gleich selbst als Schokokünstler zu versuchen. Eigens für Kinder zwischen vier und zehn Jahren konzipierte Workshops werden ebenfalls im »Chocoland« angeboten. Alles gratis, versteht sich.

Wem für eigene Gehversuche als Chocolatier noch die Inspiration fehlt, der sollte sich die diversen Ausstellungen namhafter Künstler nicht entgehen lassen, die ihre Meisterwerke zum Teil exclusiv auf der Messe präsentieren. Luca Modolo, der Inhaber von A.M. SCHOKO, hat extra für den Kölner Salon Du Chocolat zwei Wahrzeichen der Stadt aus Schokolade geformt: Den Kölner Dom und Hennes, das Maskottchen des 1.FC Köln. Alexandre Duboscs »Jeux de Bouche« verbindet unterdessen Schokolade mit Design und visuellen Effekten. Brigitte Wessing zeichnet mit Schokolade dynamische Bilder und macht deutlich, wie sehr das süße Gut nicht nur dem Gaumen sondern auch den Augen wohlgefallen spenden kann. Und Frau Helene Colas zaubert u.a. Tischdekorationen, Geschirr und sogar einen Tisch aus Schokolade.

»Defilee du Chocolat«


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Unser Autor Axel von Fliesteden – ohne Schokotrunk.[/image]

Der Auftakt und unbestrittene Höhepunkt eines jeden »Salons du Chocolat« ist stets das »Defilee du Chocolat«, einer zu Weltruhm gelangten Modenschau, in der anerkannte Modedesigner und Chocolatiers Kleider aus Schokolade präsentieren. In Köln wurden auf der von der populären Fernsehmoderatorin Sonja Kraus moderierten Fashion-Show insgesamt zwölf edle Roben den dahinschmelzenden Zuschauern präsentiert, die unter dem Leitstern »Schokolade und Magie« konzipiert wurden.  Fünf Kleider davon wurden in Deutschland entworfen, die übrigen stammten aus Frankreich und Belgien.

Die Modenschauen werden für die Dauer des Salons täglich um 16 Uhr wiederholt. Außerhalb der Defilees können die Kleider im Rahmen einer Sonderausstellung betrachtet werden.

Bis einschließlich Sonntag gastiert der Salon du Chocolat  noch in der Halle 9 der Kölnmesse täglich von 10 bis 19 Uhr, lediglich am Sonntag schließt die Ausstellung bereits um 18 Uhr. Der Eintritt kostet 14 Euro, Kinder ab 6 Jahren zahlen die Hälfte.

Wer also Interesse daran hat sich über das Kulturgut Schokolade und die unzähligen Möglichkeiten, diese produktiv zu nutzen, ein umfassendes Bild zu verschaffen, ist beim »Salon du Choclat« genauso an der richtigen Adresse wie Genussmenschen und Freunde der außergewöhnlichen Unterhaltung.

Axel von Fliesteden