Salzgitter AG will CO2-Ausstoß in der Stahlproduktion weiter reduzieren

Am gestrigen Montag wurde der Spatenstich für eine Demonstrationsanlage zur Herstellung von direkt reduziertem Eisen gesetzt. Sie ist die erste flexibel mit Erdgas und Wasserstoff betreibbare DRI-Anlage.

Spatenstich für die μDRAL-Anlage in Salzgitter (v. r.): Gunnar Groebler, Vorstandsmitglied; Prof. Dr.-Ing. Heinz Jörg Fuhrmann, Vorstandsvorsitzender; Ulrich Grethe, Geschäftsbereichsleiter Flachstahl (alle Salzgitter AG); Dr. Markus Dorndorf, Vice President Tenova Deutschland.
Spatenstich für die μDRAL-Anlage in Salzgitter (v. r.): Gunnar Groebler, Vorstandsmitglied; Prof. Dr.-Ing. Heinz Jörg Fuhrmann, Vorstandsvorsitzender; Ulrich Grethe, Geschäftsbereichsleiter Flachstahl (alle Salzgitter AG); Dr. Markus Dorndorf, Vice President Tenova Deutschland. | Foto: Salzgitter AG

Salzgitter. Die Salzgitter AG hat am gestrigen Montag einen weiteren Baustein für die CO2-arme Stahlproduktion gestezt. Im Rahmen von SALCOS – SAlzgitter Low CO2-Steelmaking erfolgte der Spatenstich für den Bau von μDRAL, einer Demonstrationsanlage zur Herstellung von direkt reduziertem Eisen (DRI). Sie ist die erste flexibel mit Erdgas und Wasserstoff betreibbare DRI-Anlage. Die Produktion beginnt im ersten Halbjahr 2022. Dies teilt die Salzgitter AG in einer Pressemitteilung mit.


Zunächst werde das direkt reduzierte Eisen im Hochofenprozess - zur Einsparung von Einblaskohle - sowie im Elektrolichtbogenofen des Werkes Peine eingesetzt. Die Anlage habe 2.500 Kg/d Produktionskapazität und könne flexibel mit unterschiedlichen Anteilen (0 – 100 %) von Erdgas und Wasserstoff betrieben werden. Lieferant und Technologiepartner sei Tenova, ein internationaler Hersteller von Anlagen für die Metall- und Bergbauindustrie.

Der Bau der neuen Direktreduktionsanlage sei der nächste Schritt zur Realisierung von SALCOS. Bis spätestens 2050 solle die komplette Transformation der Stahlerzeugung bei der Salzgitter AG hin zu wasserstoffbasierten Prozessen in mehreren Stufen umgesetzt werden. Damit werde die Entstehung von CO2 in der Stahlproduktion um bis zu 95 Prozent reduziert. Prof. Dr.-Ing. Heinz Jörg Fuhrmann, Vorstandsvorsitzender der Salzgitter AG: „Der Salzgitter-Konzern festigt mit dem Bau der ersten flexibel mit Erdgas und Wasserstoff betriebenen DRI-Anlage seine Rolle als Vorreiter der Dekarbonisierung der Stahlindustrie. Aus deren Betrieb werden wir die erforderlichen Kenntnisse erlangen, um in wenigen Jahren auf Anlagen im weitaus größerem Maßstab zu produzieren. Unsere Branche spielt dann eine herausragende Rolle beim Erreichen der gesetzten Klimaziele, wenn die Politik jetzt zügig die erforderlichen wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen für den Transformationsprozess implementiert. Unser Technologiekonzept SALCOS ist in diesem Zusammenhang das beste Angebot sämtlicher Branchen und Sektoren im Verhältnis von Investitionen und spezifischem Stromverbrauch zur damit erzielbaren CO2-Einsparung.“

Der Salzgitter-Konzern investiere 13,6 Millionen Euro für die neue Anlage. Das Bundes-Umweltministerium unterstütze das Vorhaben mit einer Förderquote von 40 Prozent. Den Bescheid habe Ministerin Svenja Schulze persönlich im Dezember 2020 überreicht. Auch der Niedersächsische Ministerpräsident Stephan Weil und Frank Klingebiel, Oberbürgermeister der Stadt Salzgitter, hatten an dieser Veranstaltung teilgenommen.


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