Salzgitter AG zieht Bilanz für das erste Halbjahr 2023

Die Werte gingen im Vergleich zum Vorjahr deutlich zurück. Doch dafür gibt es eine Erklärung.

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Symbolbild | Foto: Rudolf Karliczek

Salzgitter. Nach dem ermutigenden Start in das Geschäftsjahr 2023 und einem sich sukzessiv eintrübenden wirtschaftlichen Umfeld, verzeichnete der Salzgitter-Konzern im ersten Halbjahr 2023 461 Millionen Euro Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) sowie 243 Millionen Euro Gewinn vor Steuern. Diese Bilanz zieht die Salzgitter AG in einer Pressemitteilung. Hierzu trugen insbesondere die Geschäftsbereiche Stahlverarbeitung und Stahlerzeugung sowie Technologie bei.



Trotz der hohen Investitionen vor allem in die Umsetzung des Transformationsprogramms "Salcos – Salzgitter Low CO2 Steelmaking", verringerte sich die Nettofinanzverschuldung gegenüber dem Wert des Vergleichszeitraums bei einer gleichzeitig gestiegenen Eigenkapitalquote. Dies belege die weiterhin sehr robuste bilanzielle und finanzielle Basis der Salzgitter AG, so das Fazit des Unternehmens.

Deutlicher Rückgang zu 2022


Der Außenumsatz des Salzgitter-Konzerns reduzierte sich vor allem aufgrund der gegenüber der Vergleichsperiode rückläufigen Versandmengen sowie niedrigerer Durchschnittserlöse vieler Walzstahlprodukte um 12 Prozent auf 5,8 Milliarden Euro (H1 2022: 6,6 Mrd. €). Der EBITDA liegt mit 461,0 Millionen Euro (H1 2022: 1.138,5 Mio. €) genauso wie der Gewinn vor Steuern mit 242,6 Millionen Euro (H1 2022: 970,5 Mio. €) deutlich unter den Werten des ersten Halbjahres 2022. Konzernsprecher Thorsten Möllmann teilt auf Nachfrage mit, dass 2022 ein absolutes Rekordjahr, bedingt durch die Entwicklung der Preise, gewesen sei. Im Vergleich zu anderen Jahren der Konzerngeschichte könne man von einem vorzeigbaren Ergebnis für das erste Halbjahr 2023 sprechen.

Aus 191,8 Millionen Euro (H1 2022: 781,0 Mio. €) Nachsteuergewinn errechnen sich 3,49 Euro Ergebnis je Aktie (H1 2022: 14,39 €). Die Eigenkapitalquote verbesserte sich auf äußerst solide 44,8 Prozent (H1 2022: 42,2 %). Die Nettofinanzverschuldung verringerte sich um nahezu 280 Millionen Euro gegenüber dem Vergleichswert des Vorjahres (– 624,3 Mio.€; H1 2022: – 901,4 Mio.€).

Für das Programm Salcos haben die Bundesrepublik Deutschland und das Land Niedersachsen Fördermittel zugesichert, die in Abhängigkeit der erfolgten Investitionen ausgezahlt werden. Von den zur Auszahlung beantragten Zuschüssen (60 Mio. €; H1 2022: 0 €) war per Ende Juni noch keine Zahlung eingegangen. Ein wesentlicher Teil dieser Investitionszuschüsse ist jedoch im Juli 2023 gezahlt worden.

Ausblick auf den Rest des Jahres


Bei einer erwartungsgemäß schwächeren zweiten Jahreshälfte und einem politisch und wirtschaftlich anhaltend volatilen Umfeld rechnet die Salzgitter AG im Geschäftsjahr 2023 für den Salzgitter-Konzern weiterhin mit einem Umsatz zwischen 11,5 und 12,0 Milliarden Euro, einem EBITDA zwischen 750 und 850 Millionen Euro, einem Vorsteuergewinn zwischen 300 und 400 Millionen Euro sowie einer spürbar unterhalb des Vorjahresniveaus liegenden Rendite auf das eingesetzte Kapital.

Wie schon in den vergangenen Jahren weist man darauf hin, dass Chancen und Risiken aus aktuell nicht absehbaren Erlös-, Vormaterialpreis- und Beschäftigungsentwicklungen sowie Veränderungen von Währungskursen den Geschäftsverlauf des Jahres 2023 erheblich beeinflussen können. Die hieraus resultierenden Ergebniseffekte können ein beträchtliches Ausmaß sowohl in negativer als auch in positiver Richtung annehmen.


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