Salzgitter. Der Salzgitter-Konzern hält ungeachtet der Stahlkrise und eines absehbaren Verlusts in diesem Jahr am milliardenteuren Umbau auf eine klimaschonende Stahlproduktion fest.
"An der Transformation führt nach meiner Überzeugung kein Weg vorbei", sagte Konzernchef Gunnar Groebler dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland". Während die Krise bei Thyssenkrupp ein ähnliches Projekt infrage stellt, laufen in Salzgitter die Bauarbeiten. "Unser Programm Salcos liegt gut im Zeitplan", sagte Groebler. "Der Umbau steht für uns nicht zur Diskussion." Die Salzgitter AG sei aktuell führend bei der Transformation der Branche und werde die neue Direktreduktionsanlage 2026 in Betrieb nehmen.
Von der Bundesregierung fordert der Manager, der auch Präsident der Wirtschaftsvereinigung Stahl ist, jedoch eine schnelle Verbesserung der Rahmenbedingungen. Die Industrie brauche für die neue Technik wettbewerbsfähige Strompreise und große Mengen Wasserstoff, sagte er. "Wir wollen eine dekarbonisierte, also elektrifizierte Industrie - dann muss man den Strom auch wettbewerbsfähig anbieten", sagte Groebler. "Es drängt, wir können nicht darauf warten, dass sich vielleicht erst eine neue Bundesregierung des Themas annimmt", fügte er hinzu.
Salzgitter leidet derzeit wie die gesamte Stahlbranche unter hohen Energiepreisen und niedriger Nachfrage. Der Konzern musste am Dienstag seine Umsatzprognose nach unten korrigieren und gab eine Gewinnwarnung raus.
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