100 Jahre unterwegs: Rainer Schmitz blickt auf ereignisreiches Leben zurück

Der Salzgitteraner feierte am Montag seinen 100. Geburtstag.

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Von links: Edith Dubourget, Rainer Schmitz, Ruth Stank-Schmitz, Christine Schmitz und Brigitte Baumstark.
Von links: Edith Dubourget, Rainer Schmitz, Ruth Stank-Schmitz, Christine Schmitz und Brigitte Baumstark. | Foto: Rudolf Karliczek

Salzgitter. Am vergangenen Montag wurde der Salzgitteraner Rainer Schmitz 100 Jahre alt. In diesem Jahrhundert hat er viel erlebt und ist weit herumgekommen. Zusammen mit einem Teil seiner Familie feierte der Senior, der immer noch regelmäßig mit seinem Rollator zum Einkaufen geht, seinen besonderen Geburtstag.


Geboren wurde Schmitz 1920 in Breslau, machte eine Schlosserlehre ehe er 1939 im Alter von 19 Jahren zum Militär eingezogen wurde und zunächst nach Frankreich kam. Von dort aus kam er 1941 nach Russland. Im kalten Sibirien zog er sich Erfrierungen zweiten Grades an den Fersen zu. "Das war mein Glück", so der Senior heute. "Hätte ich mir nicht die Fersen erfroren, hätten sie mich wieder nach Russland zurückgeschickt und von dort sind ganz wenige wieder zurückgekommen." Dieser Umstand hat ihm das Leben gerettet, ist er heute sicher. Stattdessen wurde Schmitz nach Afrika geschickt. Bei den Amerikanern ist der damalige Oberfeldwebel bei der Panzereinheit schließlich in Kriegsgefangenschaft gekommen.

Nach Kriegsende lebte er 20 Jahre in Frankreich, bekam einige Kinder, die dort aufwuchsen und teilweise heute noch dort leben. Insgesamt hat Schmitz zehn Kinder. 1969 kam er nach Deutschland zurück und zog nach Salzgitter. Von allen Orten, die er in seinem Leben gesehen hat, sei es "zuhause" immer am schönsten gewesen. Salzgitter gefalle ihm gut. Die Stadt habe sich im Laufe der Jahre sehr zum Positiven verändert. "In Großstädten sind die Autos immer so laut, überall ist Lärm. In Salzgitter ist es schön ruhig", erklärt er. Seine Frau Ruth Stank-Schmitz hat er vor 30 Jahren geheiratet. Sein Wunsch ist, dass sie noch einige Jahre zusammen leben können. Doch das Alter mache sich langsam auch bei ihm bemerkbar. Zwar gehe er noch regelmäßig einkaufen, doch die Beine wollen nicht mehr so richtig. Im Kopf hingegen sei er fit. "Wenn die Beine nicht wären, wäre ich ein junger Mann!"

Rückblickend sagt Schmitz: "Die 100 Jahre habe ich nicht stillgesessen. Ich war immer unterwegs."


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