35 Euro Strafe für 7 Minuten: Ärger um Abzocke auf Parkplatz

Tatort Pfingstanger: "Ihr seid verachtenswürdige Abzocker!"

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Symbolfoto.
Symbolfoto. | Foto: Pixabay

Salzgitter. Ein kurzer Einkaufsstopp endete für eine Kurzparkerin mit einem saftigen Bußgeld. Für gerade einmal sieben Minuten Parken auf einem Parkplatz in Salzgitter-Bad erhielt sie eine Strafzahlung von 35 Euro – ein Vorfall, der nicht nur sie, sondern auch andere Betroffene verärgert.



„Ihr seid verachtenswürdige Abzocker!“, so richtete sich die Frau mit einem Schreiben an die Betreiber, das unserer Redaktion vorliegt. Der Vorfall ereignete sich Ende September auf dem Parkplatz am Einkaufszentrum Pfingstanger Salzgitter-Bad. Die Frau, die nur für wenige Minuten geparkt hatte, fand bei ihrer Rückkehr einen gelben Zettel an ihrer Windschutzscheibe – und bemerkte, dass auch andere Fahrzeuge in unmittelbarer Nähe ähnliche Knöllchen erhalten hatten.

„Ich bin selten in Salzgitter-Bad und war an dem Tag krank, deshalb bin ich leider in die Falle getappt“, schreibt sie weiter. Wie viele andere Autofahrer, die ebenfalls an diesem Tag auf demselben Parkplatz parkten, war sie fassungslos über die Höhe der geforderten Strafe. „Die Hälfte der Autos um mich herum hatte denselben gelben Zettel“, schildert sie ihre Beobachtungen. Offenbar handelt es sich hier nicht um einen Einzelfall.

Vergeblicher Appell an den Betreiber


Auf den Rat des Kontrolleure hin schickte die Frau ihren Einkaufsbeleg an den Betreiber der Parkanlage, die Firma Park & Control PAC GmbH, in der Hoffnung auf Kulanz. Doch die Antwort fiel ernüchternd aus. Das Unternehmen erklärte, dass es „Verständnis für die Situation“ habe, dennoch jedoch keine Ausnahme machen könne. In der offiziellen Antwort hieß es weiter, dass „alle Kunden gleich fair nach der bestehenden Parkordnung“ behandelt würden und willkürliche Ausnahmen vermieden werden.

„So sehr wir auch Verständnis aufbringen können, ist es uns nicht möglich, Ihrem Ersuchen aus Kulanz nachzukommen“, lautete die Antwort des Unternehmens. Die 35-Euro-Strafe müsse bis zum 8. Oktober bezahlt werden, andernfalls drohten weitere rechtliche Schritte.

Wachsende Kritik an privaten Parkplatzbetreibern


Der Vorfall wirft einmal mehr die Frage nach der Fairness solcher Strafen auf. Private Parkplatzbetreiber wie Park & Control setzen vermehrt auf automatisierte Überwachungssysteme, die Verstöße rigoros ahnden. Dies sorgt vielerorts für Unmut – besonders dann, wenn Autofahrer aufgrund geringfügiger Verstöße empfindliche Strafen zahlen müssen.

Für die betroffene Leserin steht fest: „Ich werde diesen Parkplatz und die umliegenden Geschäfte nie wieder anfahren.“ Ihr Ärger richtet sich nicht nur gegen den Parkplatzbetreiber, sondern auch gegen das Geschäftsmodell, das ihrer Meinung nach auf die „Unwissenheit der Menschen“ setzt, um hohe Strafen zu verhängen.

Was betroffene Autofahrer tun können


In Fällen wie diesem sollten sich betroffene Autofahrer zunächst an den Betreiber wenden und eine Kulanzanfrage stellen – so wie es die Leserin getan hat. Oftmals hilft es, Kaufbelege oder andere Nachweise zu schicken, um die Situation zu erklären. Wenn diese Anfragen abgelehnt werden, bleibt nur der Weg über die Zahlung oder, falls es Anzeichen für Fehler bei der Überwachung gibt, eine juristische Überprüfung der Strafe.

Rechtsexperten raten dazu, die allgemeinen Geschäftsbedingungen und Parkregeln sorgfältig zu lesen, bevor man auf einem privaten Parkplatz parkt. Ein Hinweis zur Parkdauer und etwaige Gebühren sollten gut sichtbar auf Schildern angegeben sein.


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