Am 12. Dezember 2019 gewann ein gemeinsames Team aus der Schweiz und Deutschland die Goldmedaille in der Kategorie "Innovative Produkte & Systeme" des 12. Innovationsprogramms "I Nove You" in Frankreich, dem Hauptsitz von Alstom. Das Team überzeugte die Jury mit seiner Idee eines spurwechselbaren Drehgestells für Züge. Der Teampartner aus Deutschland kommt aus Salzgitter. Davon berichtet Alstom in einer Pressemitteilung.
Zum 12. Mal seien im Rahmen des unternehmensweiten Innovationsprogramms "I Nove You" in Frankreich, dem Hauptsitz von Alstom, richtungsweisende Innovationen ausgezeichnet worden. Mit mehr als 2.000 Teilnehmern und insgesamt 620 eingereichten Projekten aus 23 Ländern haben 2019 mehr Alstom-Teams teilgenommen als je zuvor.
Neuhausen und Salzgitter: Erfolgreiche Zusammenarbeit
Das gemeinsame Team aus den Standorten Neuhausen (Schweiz) und Salzgitter (Deutschland) habe in diesem Jahr gezeigt, wie eine erfolgreiche grenzüberschreitende Zusammenarbeit aussehen kann. Federführend sei das umspurfähige Drehgestell im Centre of Excellence (CoE) Regional Bogies in Salzgitter gestaltet und entwickelt worden. Dort werden die Drehgestelle auch produziert.
Anpassung an Bahnsteigkanten und Spurweiten
Das neu entwickelte Drehgestell könne seine Spurweite von Meter- bis Normalspur (1.435 Millimeter) stufenlos einstellen und löse damit die Herausforderung unterschiedlich hoher Bahnsteigkanten und Spurweiten, wie sie in der Schweiz üblich seien. Diese Anpassung könne während der Durchfahrt eines stationären Umspurmechanismus bei maximal 15 Stundenkilometern durchgeführt werden. Das Drehgestell ermögliche durch seine Flexibilität einen effizienten und kostengünstigen Betrieb, da durch seinen Einsatz weniger Zugkonfigurationen erforderlich seien. Betreiber erhalten so eine zuverlässige, multifunktionale Drehgestelltechnologie bei gleichzeitig minimalen Investitionen.
Fahrgäste profitieren
Auch Fahrgäste profitieren von dieser innovativen Neuheit. Für sie bedeute das flexible Drehgestell weniger Umstiege und dadurch weniger Zeitverlust. Das Gestell passe sich unterschiedlich hohen Bahnsteigkanten an und gewährleistet ein bequemes und sicheres Ein- und Aussteigen. Zudem sorgen eine pneumatisch gesteuerte Federung und die optimale Drehgestellauslegung für einen angenehmen Fahrkomfort. Das wettbewerbsfähige Spurwechsel-Lauf-Drehgestell werde vor allem auf Gleisabschnitten zwischen Montreux und Interlaken zum Einsatz kommen. Mit dieser Innovation baue Alstom seine Vorreiterstellung in der Bahntechnologie weiter aus.
Alstom Vorreiter in Bahntechnologie
Cora Hentrich-Henne, Geschäftsführerin von Alstom in der Schweiz, erklärt die Bedeutung des Innovationsprogramms für Alstom: "Innovation ist ein wichtiger Teil unserer Strategie für 2020. Wir freuen uns, dass dieses Team für seine Arbeit ausgezeichnet wurde. Das preisgekrönte verstellbare Drehgestell wurde für die speziellen Bedürfnisse und Anforderungen des Schweizer Marktes entwickelt. Mit dieser Technologie können wir unsere Position als Pionier für intelligentere Mobilität weiter unterstreichen und uns von Konkurrenten, die sich vor allem auf konventionelle Drehgestelle stützen, abheben.“
Innovationsprogramm "I Nove You":
Das Innovationsprogramm ‚I Nove You‘ stehe Mitarbeitern in allen Geschäftsbereichen und an allen Standorten offen und belohne Kreativität in jeder Form, die Produkte, Systeme, Prozesse, nachhaltige Entwicklung und sogar offene Innovation umfasse. Mit diesem Ansatz bestätige der Konzern die Bedeutung von Innovation als Kernstück des Strategieplans "Alstom In Motion", um die Mobilität von morgen aufzubauen und neu zu erfinden. 2019 habe das Programm zum 12. Mal stattgefunden.
Innovative Lösungen
Seit der Einführung des "I Nove You"-Programms seien zahlreiche innovative Lösungen entwickelt worden, die das Know-How und den Kundenservice von Alstom verbessern. Zu den prämierten Ideen haben in der Vergangenheit zukunftsweisende Neuerungen wie Coradia iLint, der erste Wasserstoffzug der Welt, StationOne, die Online-Plattform für Ersatzteile, sowie HealthHub, die digitale Wartungssuite von Alstom, oder Hesop, ein regeneratives Bremssystem, das bis zu 99 Prozent der Energie wieder in das Netz einspeisen könne, gehört.
