Salzgitter. Am gestrigen Donnerstagabend bot sich vor dem Rathaus in Lebenstedt ein ungewöhnliches Bild. Etwa 90 Personen waren gekommen, um anzugrillen. Natürlich kein gewöhnlicher Grillabend: Die Gewerkschaft Komba hatte erstmals zu einem Tarif-Angrillen eingeladen, um auf die Anfang Januar beginnenden Tarifverhandlungen im Öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen einzustimmen.
Bei Bratwurst und Krakauer im Brötchen sowie Punsch oder Zitronentee stimmte Mario-Andre Römer, Vorsitzender der Komba Gewerkschaft Salzgitter, die Anwesenden auf harte Verhandlungen ein. Auf die von der Gewerkschaft geforderten 10,5 Prozent mehr Lohn, hätten die Arbeitgeber bereits abweisend reagiert.
Ein frühes Zeichen gesetzt
"Die Arbeitgeberseite hat schon signalisiert, dass sie unsere Forderungen für überzogen hält und hat Nachbesserungen gefordert", berichtet Römer. Man wolle daher frühzeitig ein Zeichen setzen, dass man in Salzgitter bereit sei und voll hinter der Forderung von 10,5 Prozent stehe. Diese sei gerechtfertigt. Ansonsten lohne es sich nicht mehr, im Öffentlichen Dienst zu arbeiten. Es gebe bereits jetzt ein Nachwuchsproblem und Schwierigkeiten, offene Stellen zu besetzen.
Klares Angebot gefordert
Die Verhandlungen seien für Januar bis März in drei Runden angesetzt. Man erwarte von der Arbeitgeberseite ein vernünftiges Angebot, um verhandeln zu können. Nur zu sagen "eure Forderung ist zu viel" reiche nicht. 10,5 Prozent seien gerade einmal der Inflationsausgleich und nötig, um den Öffentlichen Dienst funktionsfähig zu halten, ist sich Römer sicher.
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