Salzgitter. In einem Salzgitteraner Pflegeheim wurden bislang zwanzig Bewohner und Pflegekräfte mit der Krätzmilbe infiziert. Das bestätigte die Stadt Salzgitter auf Anfrage unserer Online-Zeitung am heutigen Freitag. Das Gesundheitsamt sieht eine konkrete Gefahr für weitere Bewohner, Pflegekräfte und Angehörige und hat dem Heimbetreiber Verhaltens- und organisatorische Maßnahmen angeordnet.
Die Krankheit, die nach dem Infektionsschutzgesetz für Pflegeeinrichtungen unverzüglich meldepflichtig ist, sei dem Gesundheitsamt am 31. Mai angezeigt wurden. Nach Informationen von regionalHeute.de war der Ausbruch im Heim zu diesem Zeitpunkt jedoch schon länger bekannt. Bereits am 1. Juni erklärte der Heimleiter auf unsere Anfrage, dass die Infektionswelle "schon längst" am Abklingen sei. Das Gesundheitsamt habe in Einzelfällen Tätigkeitsverbote für Pflegekräfte sowie Besuchsverbote der Kinder betroffener Pflegekräfte von Gemeinschaftseinrichtungen (KiTa, Hort/Schule) bis zur ärztlich bestätigten Ansteckungsfreiheit ausgesprochen. Zuletzt hat es nach Angaben der Stadt Salzgitter vor zirka drei bis vier Jahren einen Ausbruch der Krätze in einem anderen Salzgitteraner Pflegeheim gegeben.
Was ist Krätze?
Die Krätze kommt laut Robert Koch Institut weltweit vor und kann bei Menschen jeden Alters auftreten. Die Krätzemilbe ist ein auf den Menschen spezialisierter Parasit und gehört zu den Spinnentieren. Es sind die Weibchen die nach der Begattung lebensfähig bleiben und sich in die menschliche obere Hautschicht eingraben und hier Eier legen. Aus diesen schlüpfen dann nach zwei bis drei Tagen Larven, die an die Hautoberfläche ausschwärmen und sich dort in Falten, Vertiefungen und Haarfollikeln zu Nymphen und nach etwa zwei bis drei Wochen zu geschlechtsreifen Milben entwickeln. So beschreibt es das Robert Koch Institut.
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