Salzgitter. Das Bündnis "Salzgitter gegen Konrad" fordert einen sofortigen Baustopp des Atommüllprojektes Schacht Konrad. Die Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg (BI) unterstützt die Forderung des Bündnisses und geht noch einen Schritt weiter: Nach dem Ende des Endlagerprojekts Gorleben solle nun auch nach der 46- jährigen Geschichte, aus einer stillgelegten Erzgrube eine tiefengeologische Deponie für die Lagerung schwach- und mittelaktiver Abfälle zu machen, ein Schlussstrich gezogen werden, heißt es in einer Pressemitteilung der Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg.
Salzgitters Oberbürgermeister Frank Klingebiel: „Solange nicht bewiesen ist, dass Schacht Konrad den heutigen Anforderungen an ein tiefengeologisches Lager für radioaktive Abfälle entspricht, dürfen keine weiteren Fakten geschaffen und keine weiteren Gelder in der Tiefe versenkt werden.“ Niemand würde heute mehr ein ausgedientes Bergwerk als Atommülldeponie nutzen, argumentiert BI-Sprecher Wolfgang Ehmke unter Verweis auf die havarierten Lagerstätten Asse II und Morsleben. Dort wäre Atommüll in ehemaligen Salzbergwerken verbuddelt worden.
Die Kosten für die Sanierung der ehemaligen DDR-Deponie Morsleben, die nach der Wende von westdeutscher Seite rasch zur Entledigung des Atommülls genutzt wurde, würden sich nach Schätzungen auf 2,2 Milliarden Euro belaufen. Ungefähr drei Viertel der Abfälle würden aus westdeutschen Atomkraftwerken stammen, aber auch aus dem Fasslager Gorleben. Allein die Kosten für die Vorbereitungen, die zur Rückholung des Atommülls in der Asse II anfallen, würden von der Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) mit 3,7 Milliarden Euro beziffert werden.
Ehmke: „Je schneller das Konrad - Abenteuer beendet wird und stattdessen ein Suchverfahren für alle Arten von Atommüll vorangetrieben wird, desto besser!“
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