Salzgitter. Zum Tag der Deutschen Einheit weht am Platz der Städtepartnerschaften die Flagge mit dem Wappen der thüringischen Partnerstadt Gotha. Doch wie kam es zu dem Namen „Gotha“ und was bedeutet das Wappen? In den vergangenen Monaten wurde in Salzgitter an den Nationalfeiertagen und Städtegeburtstagen am Platz der Städtepartnerschaften entsprechend geflaggt. Zum Tag der deutschen Einheit flaggt die Stadt Salzgitter in freundschaftlicher Verbundenheit mit der Partnerstadt Gotha die Fahne der Europäischen Union, die Nationalfahne Deutschlands, die Landesfahnen von Thüringen und Niedersachsen sowie die Flagge mit den Stadtwappen von Gotha und Salzgitter. Dies berichtet die Stadt Salzgitter in einer Pressemitteilung. Doch woher stammt der Name Gotha, hat dieser etwas mit dem Schutzpatron der Stadt, dem heiligen Godehard, zu tun, der auf dem Stadtwappen von Gotha abgebildet ist?
Fakt ist, dass der heilige Godehard (Gotthard von Hildesheim, in Gotha auch Gothardus bezeichnet) Schutzpatron der Stadt Gotha ist. Dort werde zu Ehren des Patrons jedes Jahr Anfang Mai, rund um seinen Todestag am 5. Mai 1038, das Gothardusfest gefeiert. Wann und warum der Heilige zum Patron der Stadt wurde, sei bisher nicht geklärt. Die Verbindung der Stadt Salzgitter ergebe sich wahrscheinlich daher, dass Godehard von 1005 bis 1012 Abt des Klosters Hersfeld war. Zu dieser Zeit sei der Ort Gotha noch im Besitz jenes Klosters gewesen. „Der Name Gotha stammt aber nicht vom heiligen Godehard ab“, berichtet Gothas Stadthistoriker Dr. Alexander Krünes. Dieser könnte, wie aus alten Berichten aus dem Jahre 775 hervorgehe, von einer Siedlung Villa Gothaha, abstammen, was mit „gutem Wasser“ übersetzt werden könne.
Das Wappen zeige den Heiligen Godehard (Gotthard von Hildesheim). 1253 sei sein Bildnis erstmals im städtischen Siegel aufgetaucht. Im städtischen Wappen komme er im Mittelalter aber noch nicht vor. Hier werde er erst im ausgehenden 17. Jahrhundert greifbar. 1865 habe der damalige Bürgermeister Hünersdorf das Wappen Gothas neugestalten lassen und habe ihm die Form gegeben, die es heute noch weitgehend hat. Der Schriftzug „St. God(e)hardus“ sei vom Stadtsiegel übernommen und rechts und links neben dem Heiligen platziert worden. Gotthard selbst wurde im Bischofsornat sitzend in einem Greifensessel darstellt. In seiner rechten Hand hält er den Bischofsstab und in seiner linken Hand ein Buch. Außerdem wurden ihm ein Heiligenschein verpasst (auf den alten Stadtsiegeln fehle dieser mitunter). Die schwebende Mauerkrone über dem Kopf wäre etwas später hinzugefügt worden.
In der Zeit des Nationalsozialismus und der frühen DDR-Zeit sollte das Gothaer Wappen schließlich noch einmal komplett geändert werden. Bis zu 70 Entwürfe zur Neugestaltung würden im Gothaer Stadtarchiv liegen. Warum man letztendlich trotzdem bei dem alten Wappen geblieben ist, lasse sich nicht mehr sagen.
Auf den Spuren der Stadtgeschichte wären im Juli auch die Mitglieder der Ökumenischen Arbeitsgemeinschaft Salzgitter unterwegs gewesen, die trotz Abstands-und Hygieneauflagen unsere Partnerstadt Gotha besuchten. Gothas Oberbürgermeister Knut Kreuch habe es sich nicht nehmen lassen und begrüßte die Gruppe persönlich.
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