Salzgitter. Am Wochenende hat in Bad das traditionelle Altstadtfest stattgefunden. Doch neben ausgelassener Stimmung und Feierlaune gab es auch Unmut, denn das Fahrgeschäft "Breakdance" musste wieder abgebaut werden, weil Rettungswege blockiert waren. Die Meinungen über die Schuldfrage gehen auseinander – der Schausteller ist wütend und verständnislos, spricht auf Facebook davon, dass der Standort zuvor so genehmigt worden sei. Nach Salzgitter werde er jedenfalls nicht mehr kommen. regionalHeute.de hat bei der Stadt Salzgitter und dem Veranstalter des Altstadtfestes, dem Komitee Bürgerfeste e.V., nachgefragt, wie sich die Dinge aus ihrer Sicht darstellen.
Die Stadt Salzgitter verweist darauf, dass nicht sie, sondern das genannte Komitee Bürgerfeste e.V. Veranstalter und somit verantwortlich ist, erklärt aber, dass die betroffene Fläche "Petershagener Straße" an einen Generalpächter worden ist, der dann seinerseits Teilflächen an die einzelnen Schausteller verpachtet. Bereits am vergangenen Donnerstag sei der Betreiber des Fahrgeschäfts aufgefordert worden, dieses wieder abzubauen – Grund dafür sei gewesen, dass es nicht an der dafür vorgesehenen Stelle aufgebaut worden war. Durch den eigenmächtigen Wechsel des Standplatzes sei der dort vorgesehene notwendige Flucht- und Rettungsweg, welcher fester Bestandteil des Sicherungskonzeptes ist, vollständig blockiert worden. Zudem sei die Beschilderung bezüglich der Flucht- und Rettungswege zu diesem Zeitpunkt bereits angebracht und somit für jedermann erkennbar gewesen. Bei der Sicherheitsbegehung am Freitag sei dann festgestellt worden, dass das Fahrgeschäft statt ab-, weiter aufgebaut wurde. Zusätzlich sei es zu nah an einem benachbarten Gebäude aufgebaut worden.

Das Fahrgeschäft ragte laut Komitee Bürgerfeste e.V. etwa 3 Meter weit auf ein Privatgrundstück. Foto: Komitee Bürgerfeste e.V.
So äußert sich der Veranstalter
Michael Buse, 1. Vorsitzender von Komitee Bürgerfeste e.V., berichtet, dass das betroffene Fahrgeschäft erst zwei Tage vor Beginn des Altstadtfestes bei dem Verein angemeldet worden sei. Einen Tag vor Beginn des Festes habe man mehrfach telefonisch darauf hingewiesen, dass die notwendige Freigabe durch die zuständigen Behörden im Rahmen der Sicherheitsbegehung sehr wahrscheinlich nicht erteilt werden wird. Außerdem habe man den Betreiber des Fahrgeschäfts am Donnerstag persönlich dazu aufgefordert, das Fahrgeschäft wieder abzubauen, da – wie bereits erwähnt – kein Fluchtweg in der vorgeschriebenen Breite vorhanden war. Gerade bei Veranstaltungen dieser Art sollte laut Buse allen Beteiligten die Bedeutung funktionierender Rettungs- und Fluchtwege bewusst sein, besonders im Hinblick auf tragische Ereignisse wie die Loveparade. Er weist außerdem darauf hin, dass das Fahrgeschäft rund 3 Meter auf ein Privatgrundstück, das nicht zum Gelände des Altstadtfestes gehörte, geragt habe. Allein schon aus diesem Grund hätte der Aufbau gar nicht erst erfolgen dürfen.