Chefarzt der Urologie etabliert „Da Vinci“- Operationsroboter


Prof. Christoph Wiesner ist der neue Chefarzt der Urologie im Helios Klinikum Salzgitter. Foto: Helios Klinikum Salzgitter
Prof. Christoph Wiesner ist der neue Chefarzt der Urologie im Helios Klinikum Salzgitter. Foto: Helios Klinikum Salzgitter

Salzgitter. Am Helios Klinikum Salzgitter können bald komplexe urologische Operationen mit dem modernsten Operationssystem „Da Vinci“ durchgeführt werden. Nach der Ankunft des neuen Chefarztes der Klinik für Urologie, Prof. Dr. med. Christoph Wiesner, der am 1. September die Leitung übernahm, wird auch bald der neue Operationsroboter im Klinikum einziehen. Davon berichtet das Helios Klinikum Salzgitter.


Als Spezialist auf dem Gebiet der urologischen Chirurgie möchte der 48-Jährige mit seinem hochqualifizierten Team und dem neuen und etablierten High-Tech-Roboter „Da Vinci“, der komplexe urologische Eingriffe an Nieren, Blase, Prostata und Harnleiter mit der digitalen OP-Technik ermögliche, die sehr gute Arbeit der traditionsreichen Klinik für Urologie fortführen, ausbauen und weiterentwickeln. Bei diesen Zielen setze der neue Chefarzt auf ein seit Jahren eingespieltes Team der Abteilung mit vier Oberärzten, vier Fachärzten, fünf Assistenzärzten und 17 Mitarbeitern der Station 2.

„Da Vinci“: Summe im siebenstelligen Bereich investiert


„Mit Prof. Christoph Wiesner hat die Klinik für Urologie einen ausgewiesenen Experten auf dem Gebiet der operativen und konservativen Uro-Onkologie gewonnen. Er hat bereits eine bemerkenswerte medizinische Laufbahn aufzuweisen und wird in unserem Haus mit dem neuen OP-Assistenzsystem "Da Vinci" arbeiten“, so Klinikgeschäftsführerin Dr. Alice Börgel. Für den neuen Roboter habe das Klinikum eine Summe im siebenstelligen Bereich investiert. „Da Vinci“ stehe für die digitale Entwicklung auf dem Gebiet der minimalinvasiven Chirurgie und werde in der Urologie vor allem bei Prostatakrebsoperationen eingesetzt. Durch die hohe Präzision des OP-Assistenten können so Kontinenz und Potenz besser erhalten werden als bei vergleichbaren herkömmlichen Operationstechniken. Für den Patienten bedeute ein solches Verfahren weniger Schmerzen, schnellere Wundheilung, mehr Sicherheit, schnellere Genesung und schlussendlich mehr Lebensqualität durch Verbesserung des funktionellen Ergebnisses.

Präzises und schonendes Verfahren


Kleinste Schnitte, millimetergenaues Operieren, dreidimensionale Bilder: Die „Da Vinci“- Methode sei eine minimalinvasive, roboterassistierte OP-Technik. Wie bei der so genannten „Schlüsselloch-Chirurgie“ mit endoskopisch eingeführten Instrumenten werde eine Kamera mit Lichtquelle sowie miniaturisierte Instrumente über kleine Hautschnitte in die Bauchhöhle eingebracht und über den computergestützten Roboter präzise gesteuert. Der Arzt arbeite an einer Konsole, wo er auf einen Monitor schaut. Er steuere mit den Händen die Controller, während der Roboter absolut präzise und zitterfrei seine Handbewegungen in Echtzeit umsetze. „Selbst feinste Strukturen wie Gefäße und Nerven sind auf dem Bildschirm mittels dreidimensionalem Binokular genau zu sehen. Als Operateur kann ich auf engstem Raum zielsicher navigieren, als hätte ich zehnmal so viel Platz“, erläutert der Urologe begeistert. Darüber hinaus ermöglichen die sogenannten „Endowrist-Instrumente“, anders als bei der herkömmlichen Laparoskopie, alle sieben Freiheitsgrade der menschlichen Hand auszuführen, was die Arbeit deutlich erleichtere.

„Diese Methode hat sich längst bewährt und wurde von Prof. Wiesner bereits seit 2006 in den Unikliniken in Mainz und Frankfurt eingesetzt. Computergesteuerte OP-Roboter brauchen einen erfahrenen Chirurgen, der sie richtig führt. Erfahrene Operateure wie Prof. Wiesner können diese Technologie so nutzen, um optimale Ergebnisse für die Patienten zu erzielen. Bei den meisten Menschen erfolgt nach einem minimalinvasivem Eingriff mit dem „Da Vinci“ eine rasche Rekonvaleszenz, sodass die Lebensqualität wie vor der Operation schnell wiederhergestellt werden kann”, beschreibt die Klinikgeschäftsführerin. Der Roboter biete zwar zahlreiche Vorteile gegenüber der offenen sowie der bisherigen konventionellen minimalinvasiven Operationsmethoden, allerdings werden auch weiterhin offenen Operationen bei bestimmten Indikationsstellungen erfolgen. „Wir beraten und unterstützen selbstverständlich auch bei herkömmlichen Verfahren und suchen zusammen mit dem Patienten die für ihn bestmögliche Therapie“, erläutert Prof. Wiesner.

Klinik für Urologie: Breites Spektrum mit modernen Therapiemethoden


„Unsere Klinik ist sehr gut aufgestellt und bietet ein breites Spektrum an“, so der Chefarzt weiter. So gehöre die Urologie am Helios Klinikum Salzgitter zu den wenigen Kliniken in Deutschland, die das sogenannte Combat-BRS-System – HIVEC einsetzt, um mit hohen Temperaturen gegen den Blasenkrebs vorzugehen. Die hyperthermische intravesikale Chemotherapie könne bei einigen Patienten helfen, eine radikale Harnblasenentfernung im Falle einer Blasenkrebserkrankung zu vermeiden und biete gerade für Patienten, die aufgrund ihres Alters oder schwerer Begleiterkrankungen nicht mehr operiert werden können, eine mögliche Alternative. Ist die Entfernung der Harnblase erforderlich, werden sämtliche kontinente und inkontinente Harnableitungsverfahren unter Verwendung von Darmsegmenten angeboten. Auch die schonende Behandlung mit dem Greenlight-Laser bei gutartig vergrößerter Prostata bei Männern im höheren Alter, gehöre zum großen Angebot der urologischen Klinik.

Neben der Allgemeinurologie und der endoskopischen und onkologischen Urologie setze der Chefarzt den weiteren Schwerpunkt seiner Arbeit auf die Behandlung der Inkontinenz von Mann und Frau im von der Deutschen Kontinenzgesellschaft zertifizierten Beckenbodenzentrum am Klinikum. „Ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit meinen neuen Kollegen im Haus. Besonders am Herzen liegt mir aber auch ein kollegialer Austausch mit den niedergelassenen Ärzten in der Region Salzgitter", erklärt Wiesner.

Prof. Wiesner folgt auf Dr. Wucherpfennig


Prof. Christoph Wiesner sei von 2012 bis Dato als Chefarzt der Klinik am KRH Klinikum Siloah in Hannover tätig gewesen. Davor habe er an den Unikliniken in Aachen, Mainz und Frankfurt gearbeitet, wo er auch als Hochschullehrer tätig gewesen sei. Aktuell bekleide er das Amt an der Medizinischen Hochschule Hannover. Der geborene Krefelder verfüge über umfangreiche klinische und wissenschaftliche Erfahrung in der operativen Urologie. Weiter sei er spezialisiert auf den Gebieten „Medikamentöse Tumortherapie“ sowie „Genetische Beratung – fachgebunden im Gebiet Urologie“. Prof. Wiesner tritt die Nachfolge von Dr. med. Wigand Wucherpfennig (61) an, der sich nach langjähriger, erfolgreicher Arbeit als Chefarzt für eine berufliche Zukunft außerhalb des Klinikums entschieden habe. Er werde in einer Praxis und als Belegarzt arbeiten. „Seit vielen Jahren hat Dr. Wucherpfennig die medizinische Qualität auf höchstem Niveau patientenorientiert gestaltet und die Entwicklung unseres Klinikums entscheidend geprägt. Bereits während der Zeit der Zweihäusigkeit sowie später während der Phase des Neuaufbaus in Lebenstedt, hat er den Klinikbetrieb sicher und erfolgreich geführt und wichtige Impulse für die Zukunft gegeben. Ihm ist es zu verdanken, dass die Klinik für Urologie einen hervorragenden Ruf genießt. Für sein außerordentliches Engagement danken wir Herrn Dr. Wucherpfennig sehr“, so Klinikgeschäftsführerin Dr. Alice Börgel.


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