Einigung bei MAN: Standort Salzgitter bleibt weitgehend erhalten

Bis Ende 2022 soll es noch 1.900 unbefristete Stammmitarbeiter im Werk geben. Kündigungen sind nur in Absprache mit der Gewerkschaft möglich.

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Der Standort Salzgitter ist erst einmal gesichert.
Der Standort Salzgitter ist erst einmal gesichert. | Foto: Rudolf Karliczek

Salzgitter. Vergangenen September hatte es große Aufregung um den MAN Standort in Salzgitter gegeben. Das Unternehmen hatte große Umstruktierungen und den Abbau von 9.500 Arbeitsplätzen bundesweit angekündigt. Aus Salzgitter sollte das Komponentenwerk nach Polen und in die Türkei verlagert werden. Die IG Metall lief Sturm gegen diese Pläne (regionalHeute.de berichtete). Offenbar hatten die Proteste teilweise Erfolg. Wie die MAN Truck & Bus SE in einer Pressemitteilung berichtet, habe sich der Vorstand mit den Arbeitnehmervertretern auf konkrete Maßnahmen zur Neuausrichtung von MAN einigen können.


Für den Standort Salzgitter heißt dies konkret, dass er Montagestandort für nichtangetriebene Achsen der Traton Group in Europa bleibt. Auch die globalen Logistikaktivitäten sollen aus Salzgitter gesteuert werden. Im Gegenzug übergibt Salzgitter Umfänge der Rohrfertigung und der Teilefertigung der Vorderachse an den MAN-Standort Bánovce in der Slowakei. Ende 2022 sollen noch 1.900 unbefristete Stammmitarbeiter am Standort beschäftigt sein. Derzeit sind gut 2.500 Mitarbeiter in Salzgitter tätig.

Insgesamt ist von einem sozialverträglichen Abbau von rund 3.500 Stellen in Deutschland über alle Beschäftigungsgruppen hinweg die Rede. In dieser Zahl seien neben der Stammbelegschaft auch Leiharbeitnehmer und Mitarbeiter mit befristeten Beschäftigungsverhältnissen berücksichtigt. In einem verhandelten Sozialplan werde der sozialverträgliche Stellenabbau durch die verstärkte Nutzung von Altersteilzeitregelungen, das Auslaufen befristeter Beschäftigungsverhältnisse, den Abbau von Leiharbeitnehmern sowie durch freiwillige Abfindungsangebote erzielt. Zudem biete das Unternehmen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Wechselmöglichkeiten innerhalb des Volkswagen Konzerns an.

IG Metall muss Kündigung zustimmen


Alle Personalinstrumente unterliegen der doppelten Freiwilligkeit. In einem „Tarifvertrag Zukunft“ wurde festgelegt, dass betriebsbedingte Kündigungen an den deutschen Standorten der MAN Truck & Bus SE bis zum 31. Dezember 2026 nur mit Zustimmung der IG Metall möglich sind. Sollte keine der Seiten widersprechen, verlängert sich die Vereinbarung automatisch um weitere fünf Jahre. Die durch die Unternehmensseite gekündigten tariflichen und betrieblichen Regelungen werden wertgleich oder inhaltsgleich neu vereinbart.

Der Nutzfahrzeughersteller begründet die Maßnahmen mit dem Wunsch, sich im Rahmen der Transformation der Branche grundlegend neu aufzustellen, um die anstehenden Herausforderungen durch die Kernherausforderungen CO2-freies Fahren, Digitalisierung und Automatisierung erfolgreich meistern zu können. MAN wolle sich bis zum Jahr 2030 vom Nutzfahrzeughersteller hin zu einem führenden Anbieter intelligenter und nachhaltiger Transportlösungen entwickeln, heißt es in der Pressemitteilung.


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