Einsturzgefährdete Schutzstollen: Stadt findet alte Akten wieder

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Die Verwaltung ging in den alten Aktenbeständen auf Spurensuche. Foto: Alexander Panknin | Foto: Alexander Panknin

Salzgitter. Die Stadt ist von Luftschutzsstollen untergraben, ein Relikt aus dem Zweiten Weltkrieg. Diese sind zum Teil einsturzgefährdet. Viele mussten kostenintensiv aufgefüllt werden. Der Verwaltung ist nun ein Durchbruch gelungen. In einem ausrangierten Umzugskarton wurden alte Aufzeichnungen gefunden. Nun sollen offene Fragen geklärt werden.


DasVorhandensein der Schutzstollen ist in der Nachkriegszeit und in den Folgejahren zunächst in Vergessenheit geraten, wie die Verwaltung mitteilt.

Ende 1999 sowie Anfang 2000 erlangte die Verwaltung von zwei Fällen einer möglichen Einsturzgefahr und einem tatsächlichen EinsturzKenntnis. Daraufhin ist die Luftschutzstollenproblematik umfänglich aufgearbeitet worden. Sämtliche dabei angelegte Vorgänge des damaligen Sachbearbeiters Martin Rychlak sind vorhanden und weiterhin verfügbar. Im Ergebnis stellte sich die überwiegende Zahl der Stollen als einsturzgefährdet dar.

Eigentümer sollten mithelfen


Die Verwaltung wendete sich daraufhin an insgesamt 43 Eigentümer, deren Grundstücke betroffen waren. Die Gesamtkosten der Gefahrerforschung und -beseitigung beliefen sich schließlich insgesamt auf 4.896.222,18 Euro.

Im April 2016 baten Rechtsnachfolger eines verstorbenen Eigentümers die Verwaltung um Auskunft, ob sie ebenfalls noch mit Forderungen aus einer auf dem Grundstück des Erblassers durchgeführten Verfüllung der Hohlräume zu rechnen hätten. Im Rahmen der Bearbeitung stellte sich heraus, dass die bauordnungsrechtlichen Vorgänge hinsichtlich der Luftschutzstollen zu einem Großteil nicht auffindbar waren.

Eine staubige Suche beginnt


Der Leiter des Fachdienstes Stadtplanung, Umwelt, Bauordnung und Denkmalschutz, Herr Waldmann, teilte mit, dass dieAkten in der Angelegenheit trotz intensiver Suche seit Mitte 2016 nicht aufzufinden seien. Die in dieser Zeit durchgeführten Amtsermittlungen der Stadt Salzgitter seien ohne Ergebnis geblieben.

Mit dem Ergebnis nicht zufrieden, beauftrage daraufhin der Oberbürgermeister Frank Klingebiel seinen Rechtsdezernenten Eric Neiseke mit der Suche. Dieser forderte daraufhin die Verwaltung auf, ihm alle noch auffindbaren und mit der Thematik „Luftschutzstollen" befassten Vorgänge vorzulegen.

Die durch diese Arbeitsaufträge zusätzlich erneut angestoßene, akribische Suche nach den Vorgängen erwies sich letztlich als erfolgreich. Nach derzeitigem Kenntnisstand konnten die bisher unauffindbaren bauordnungsrechtlichen Akten des Fachdienstes Stadtplanung, Umwelt, Bauordnung und Denkmalschutz - mit anderen Vorgängen in diversen Umzugskartons vermengt und unter anderem Vorgangsnamen deklariert - im Zwischenarchiv der Stadt Salzgitter sichergestellt werden.

Die Vorgänge werden nunmehr in einem ersten Schritt auf Inhalt und Vollständigkeit gesichtet. Anschließend wird die interne Ermittlung fortgesetzt, umendlich eine Klärung herbeizuführen.


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