Igel-Schutz in Salzgitter: Politik fordert Nachtfahrverbot für Mähroboter

Die Ratsgruppe Grüne – Die PARTEI in Salzgitter fordert ein Nachtfahrverbot für Mähroboter. Damit soll der Schutz von Igeln und anderen Kleintieren verbessert werden, deren Bestände stark zurückgehen.

von


Symbolfoto
Symbolfoto | Foto: Pixabay

Salzgitter. Die Ratsgruppe Grüne – Die PARTEI hat einen Antrag im Rat der Stadt Salzgitter eingereicht, der auf eine Einschränkung der zeitlichen Nutzung von Mährobotern im Stadtgebiet abzielt. Ziel des Vorstoßes sei laut der Gruppe der Schutz von Igeln und weiteren Kleintieren, deren Bestände teils stark rückläufig sind.



Was der NABU niedersachsenweit fordert und auch mit einer Petition vorantreibt, möchte die Ratsgruppe Grüne – Die PARTEI auf kommunaler Ebene erreichen: Ein Nachtfahrverbot für Mähroboter. Ein entsprechender Antrag wird nun in die politischen Gremien eingebracht, teilt die Gruppe mit.

Nachtfahrverbot per Allgemeinverfügung


Der Beschlussvorschlag der Ratsgruppe sieht vor, dass die Verwaltung die Umsetzung einer zeitlichen Einschränkung für Mähroboter in den Dämmerungs- und Nachtzeiten prüft. Als mögliches Regulierungsinstrument wird der Erlass eines Nachtfahrverbots über eine Allgemeinverfügung auf Basis des Bundesnaturschutzgesetzes genannt.

Dabei soll die Verwaltung verschiedene Umsetzungsmöglichkeiten darstellen und diese hinsichtlich der organisatorischen und personellen Ressourcen bewerten. Explizit wird die Stadt Köln als Best-Practice-Beispiel genannt. Auch die Nachbargemeinden Göttingen und Hildesheim würden solche Einschränkungen bereits erfolgreich praktizieren, heißt es in dem Antrag.

Aufklärungskampagne gefordert


Neben den ordnungsrechtlichen Regelungen fordert der Antrag auch ein breites Informationsangebot. Die Verwaltung soll ihre Kommunikationskanäle wie Social Media nutzen, um auf die Gefahren von Mährobotern für Wildtiere hinzuweisen, insbesondere beim nächtlichen Einsatz. Man gehe davon aus, dass die meisten Nutzer keine Kenntnisse über die Gefahren für Wildtiere haben und eine flächendeckende Informationskampagne deshalb erfolgversprechend sei.

Gefährdete Art


Der heimische Braunbrustigel, Tier des Jahres 2024, steht bereits auf der Vorwarnliste der Roten Liste der Säugetiere. Als eine Hauptursache für Verletzungen und Todesfälle bei Wildtieren gelten autonome Mähroboter, insbesondere bei ihrem Einsatz während der Dämmerungs- und Nachtzeiten. Igel suchen nachts nach Nahrung und reagieren bei Kontakt mit den Geräten nicht mit Flucht, sondern mit Zusammenrollen. Technische Schutzlösungen an den Geräten sind derzeit noch nicht ausgereift, begründet die Gruppe ihren Antrag, der final im Rat der Stadt am 10. Dezember beraten und entschieden wird.

Themen zu diesem Artikel


Tiere