Integrationsarbeit der Polizei Salzgitter

von Antonia Henker


Verkehrssicherheitsberater Michael Scharf und Ausländermittler Fikret Abaci leisten Integrationsarbeit der Polizei in Salzgitter. Foto: Antonia Henker
Verkehrssicherheitsberater Michael Scharf und Ausländermittler Fikret Abaci leisten Integrationsarbeit der Polizei in Salzgitter. Foto: Antonia Henker | Foto: Antonia Henker

Salzgitter. Verkehrssicherheitsberater Michael Scharf und Ausländermittler Fikret Abaci haben regionalHeute.de über die Integrationsarbeit der Polizei Salzgitter berichtet. Sie sind als eingespieltes Zweierteam seit gut einem Jahr für die Stadt Salzgitter und die Samtgemeinde Baddeckenstedt zuständig.


Die Aufgabe der Integrationsarbeit der Polizei Salzgitter ist die Vermittlung der kulturellen Werte und der gesetzlichen Rechte und Regeln in Deutschland an die neu ankommenden Flüchtlinge. Vorbereitet mit einem einführenden Film und Präsentationen zu verschiedenen Themen soll vor allem eine Nachricht überbracht werden: "So funktioniert der deutsche Rechtsstaat". Neben demokratischen Grundlagen werden vor allem Schlagwörter wie Gleichberechtigung von Mann und Frau, Meinungsfreiheit, Religions-, Glaubensfreiheit und Toleranz genannt. Wichtig sei auch zu betonen, dass die Rechtsprechung und die Vollstreckung von Urteilen bei den Gerichten liege. Gewaltenteilung und die Menschenwürde seien wichtige Grundprinzipien in Deutschland.

Der Film und die Präsentationen finden vorwiegend auf Deutsch statt, damit die Flüchtlinge wichtige Begriffe auch direkt vermittelt bekommen. Es ist aber auch alles noch in weiteren Sprachen vorbereitet, damit keine Verständigungsprobleme auftreten.
Neben diesen Themen besteht aber auch bei einfachen Umgangsformen Erklärungsbedarf. Zum Beispiel: Bei der Begrüßung schüttelt man sich die Hand, egal ob Mann oder Frau und unabhängig von Beruf und Rang.
Fragen dürfen immer gestellt werden, manchmal entsteht regelrecht eine Diskussion, was Scharf und Abaci nur recht ist. So sollen sich die Flüchtlinge auch vorstellen, ihre Geschichte erzählen und auch, wie sie sich ihre Zukunft vorstellen. Die Integrationsarbeit soll kein Frontalvortrag sein, sondern mit den Menschen stattfinden.

"Es soll keine Parallelgesellschaft entstehen"


Abaci betont, dass die Kommunen inzwischen viel dazugelernt haben, der Umgang und die Arbeit mit den Flüchtlingen seien um einiges besser und routinierter geworden. Er selbst sieht sich als ein Aufklärer, eine "Brücke" zwischen den deutschen Bürgern, der Polizei und den Flüchtlingen. Die Arbeit ist auf gar keinen Fall einseitig, denn im Gegenzug lernen die Polizisten auch etwas über die Kulturen der ankommenden Flüchtlinge, um sie besser verstehen zu können.
Scharf merkt aber auch an, dass er "kein Blatt vor den Mund" nimmt, denn Vorfälle wie die an Silvester 2015 in Köln oder Verhaltensweisen im Schwimmbad werden ausdrücklich angesprochen. Er sagt auch deutlich: "Wer sich nicht an die Regeln und Formen hier halten will, wird ein Problem haben."
Ziel der Integrationsarbeit ist es, keine Parallelgesellschaft entstehen zu lassen, meint Abaci. Wer das Gespräch sucht, findet bei Abaci ein offenes Ohr. Ein Hilfetelefon für Frauen außerhalb der Polizei ist ebenfalls eingerichtet. Diverse Homepages und Apps sollen zusätzliche Unterstützung bieten. Mithilfe der Verkehrswacht sind Flyer zu der Verkehrsregelung zusammengestellt und zur Verfügung gestellt worden.

Es ist insgesamt ruhiger geworden, trotzdem sind auch dieses Jahr bereits eine Handvoll Vorträge gelaufen. Wie es zukünftig aussehen wird, das muss man abwarten, so Scharf.


mehr News aus Salzgitter


Themen zu diesem Artikel


Polizei Baddeckenstedt