Salzgitter. In einem gemeinsam Antrag schlug der Rat der Stadt eine Verlegung der Wohnmobil-Stellplätze vom Thermalsolbad-Parkplatz zum Union-Parkplatz vor. Nachdem bekannt wurde, dass sich hier einst ein KZ-Außenlager befand, nahmen die Fraktionen Abstand von der Idee.
Eigentlich sollte auf der letzten Ratssitzung zum Haushalt, Mittwoch 29. März, über den gemeinsamen Antrag entschieden werden. Kurzfristig nahmen die Fraktionen allerdings Abstand von der Idee.
Man hatte zuvor die Bäder, Sport und Freizeit Salzgitter GmbH beauftragt zu prüfen, ob und wie die Wohnmobileinstellplätze vom Thermalsolbad-Parkplatz Salzgitter-Bad verlegt werden könnten. Dabei rückte der alte Union-Parkplatz in die engere Auswahl.
KZ-Außenlager Salzgitter-Bad
Der Arbeitskreis Stadtgeschichte e.V. Salzgitter riet von dieser Idee ab. Es wurde darauf hingewiesen, dass es sich bei dem Areal um eines von ehemaligen drei KZ-Außenlagern im Stadtgebiet von Salzgitter handelte. Von September 1944 bis zum 7. April 1945 hätten an diesem Ort über 500 gefangene Frauen unterschiedlicher Nationen in Gefangenschaft gelebt. Sie seien dort unter schrecklichen Bedingungen in Häftlingsbaracken untergebracht gewesen. Die Frauen, welche aus dem internationalen Widerstand gegen Nationalsozialisten stammten, seien dort von einer gewalttätigen Wachmannschaft hinter elektrischen Zäunen gefangen gehalten worden.
Die meisten Frauen seien wegen der schlechten Lebens- und Arbeitsbedingungen dort zuTode gekommen und später auf dem Friedhof Jammertal beigesetzt worden.
Weitere Informationen zur Gedenkstätte.
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